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Umweltinformationssysteme & -management 6
oder Quantile (Werte mit bestimmter Auftretenswahrscheinlichkeit) herangezogen.
Im Rahmen der Homogenitätsanalyse werden Messreihen auf zeitliche Veränderungen
(Trends und Sprünge) untersucht, um etwa mögliche Auswirkungen des Klimawandels
oder anthropogener Eingriffe zu analysieren. Bei der Extremwertstatistik stehen
Extremereignisse und Naturgefahren wie Hochwässer oder Dürreereignisse im Blick-
punkt. Soll der Zusammenhang zwischen verschiedenen Umweltgrößen untersucht wer-
den, stehen Verfahren der Zeitreihenanalyse und Korrelationsanalysen zur Verfügung.
Bei den regionalen Aufgaben steht ein Messnetz von Pegelstellen oder Stationen im
Mittelpunkt der Untersuchungen. Ziel ist es, aus dem räumlichen Muster der Mess-
werte räumlich geschlossene Aussagen abzuleiten. Um eine flächendeckende Kartierung
der untersuchten Größe zu erstellen, werden Interpolationsverfahren herangezogen.
In der Regel weisen Nachbarpunkte ähnlichere Werte auf als weit voneinander ent-
fernte Punkte. Dieser Umstand wird als räumliche Korrelation bezeichnet und im
Rahmen von geostatistischen Verfahren bei der Modellierung von Umweltphänomenen
eingesetzt. Geostatistische Methoden ermöglichen eine Interpretation räumlicher Zu-
sammenhänge und können etwa im Rahmen von Umweltmonitoringprogrammen
zur Schätzung von Flächenkontaminationen eingesetzt werden.
6.1.3.3 Statistische Grundlagen
Ausgangspunkt für die statistische Analyse ist ein beobachteter Datensatz über die
interessierende Größe (Merkmal). Dabei ist es sinnvoll, nur einen repräsentativen Teil
(Stichprobe) aller möglichen Daten (Grundgesamtheit) zu erheben. Die Wahl der statis-
tischen Methode hängt wesentlich vom Skalenniveau des Merkmals ab. Prinzipiell unter-
scheidet man:
kontinuierliche Merkmale, die auf einer metrischen Skala messbar sind, wie Tempe-
ratur in °C, Regenintensität in mm/h, Abfluss in m³/s, Pestizidbelastung in parts
per million (ppm),
diskrete Merkmale (Zählmerkmale und kategoriale Merkmale wie Geschlecht oder
geologische Formation, Bodentyp, Landbedeckungsklasse, deren Ausprägungen
in Form einer Kategorie angegeben werden).
Sind beobachtete Merkmale in einem Datensatz zusammengefasst worden, kann die Fra-
ge gestellt werden, wie häufig bestimmte Werte, Situationen oder allgemein Ereignisse
vorkommen. Die absolute Häufigkeit ha erhält man durch Zählen aller Werte, die einem
Ereignis entsprechen (z.B. Hochwässer mit einem Abfluss zwischen 110 und 120 m³/s).
Sie ist von der Stichprobengröße (Anzahl n) abhängig. Dies erschwert eine Vergleich-
barkeit von Stichproben. Es wird daher meistens die relative Häufigkeit hr verwendet,
die sich durch Division der absoluten Häufigkeit durch die Stichprobenanzahl n ergibt.
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
- Title
- Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
- Authors
- Erwin Schmid
- Tobias Pröll
- Publisher
- Springer Spektrum
- Location
- Wien
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-662-60435-9
- Size
- 17.3 x 24.6 cm
- Pages
- 288
- Keywords
- Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
- Categories
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima