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Derzeit sorgt
vor allem
eine aktive Zivil-
gesellschaft dafür,
dass öffentliche
Daten nicht
im Verborgenen
bleiben.
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Netzwerks. An diesem Beispiel zeigt sich allerdings
auch, wie schwierig derzeit die Datengrundlage ist:
Nicht immer liegen den Verwaltungen die Daten öf-
fentlichen Interesses auch vor. Hier etwa mussten die
Betreiber der Klärwerke einbezogen werden.
OPEN DATA IN DEUTSCHLAND
Leider entsprechen die gesetzlichen Vorschriften
selbst dort nicht den technischen Notwendigkeiten,
wo Daten in ausreichendem Umfang vorliegen und
ihre Offenheit zumindest grundsätzlich gewünscht
ist. In Deutschland müssen kommunale Haushalts-
pläne zwar per Gesetz veröffentlicht werden, aller-
dings ist das Format nicht festgelegt – Kommunen
veröffentlichen die Daten daher häufig in bis zu
1000-seitigen PDF-Dokumenten. Für Vergleiche oder
Visualisierungen wird allerdings ein offenes Tabellen-
format wie CSV benötigt.
Um das Problem der Datenqualität und ihrer vor-
liegenden Formate zu lösen, gibt es auf Bundesebe-
ne seit Mai 2017 das Open-Data-Gesetz.11 Demnach
müssen Daten in maschinenlesbaren Formaten ver-
öffentlicht werden, sofern die Informationen bereits
elektronisch gespeichert sind und in Sammlungen strukturiert vorliegen. Auch wenn dies ein wichtiger
Schritt ist, fehlen die Gesetzesgrundlagen weiterhin
auf Ebene der Bundesländer und Kommunen – dabei
liegen viele relevante Datensätze gerade hier.
Wo Daten fehlen, unzureichend erhoben werden oder
einfach nicht in nutzbarer Form vorliegen, versorgt
sich die Zivilgesellschaft mitunter selbst mit den not-
wendigen Informationen. Eine bekannte Initiative ist
das Selbstbauset für Feinstaub sensoren des OK Labs
Stuttgart mit der zugehöri-
gen Plattform Luftdaten.info.
Entwickelt wurde die Idee aus
Skepsis gegenüber den von der
Verwaltung heraus gegebenen
Daten zur Feinstaubbelastung
der Auto stadt. Um sich einer-
seits auf eigene Messdaten be-
rufen zu können und anderer-
seits mehr Aufmerksamkeit für
das Thema zu erzeugen, wurde
ein Sensor entwickelt, der sich
aus wenigen günstigen Bauteilen zusammensetzen
lässt, vor dem Fenster aufgehängt werden kann und
die örtliche Feinstaubbelastung an Luftdaten.info
GUT ZU WISSEN
Quelle: https://www.mpg.de/frauen-in-der-forschung/ada-lovelace ///051
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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
Digitalisierung nachhaltig gestalten
- Title
- WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
- Subtitle
- Digitalisierung nachhaltig gestalten
- Author
- Anja Höfner
- Editor
- Vivian Frick
- Publisher
- oekom verlag
- Location
- München
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 3.0
- ISBN
- 978-3-96238-149-3
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 152
- Keywords
- Digitalisierung, Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitskommunikation
- Categories
- Informatik
- Technik