Page - 447 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Zoologie. 447
lungen er oftmals mit grossen Opfern aus eigenen Mitteln erwarb. Dies er-
möglichte Steiudachner, die Kenntnis der Fauna fast aller grösseren (lebiets-
theile der Erde durch Beschreibung zahlreicher neuer oder wenig bekannter
Formen zu fördern, und zwar in Europa von : Niederösterreich (136), Croatien
(107, 137), Siebenbürgen (107, 121), Dalmatien (131), Rumänien (107, 139),
der europäischen Türkei (139); in Afrika von: den Canarischen Inseln (129.
130, 132), Senegambien (120), Angola (118), Sudan (110), Kordofan (118),
Abyssinien (112), Ostafrika (130, 133), Südafrika (120), Transvaal (127),
Madagascar (112, 126, 130), Nossi-Be (^130); in Asien von: Kleinasien (108,
121, 130, 138), der Insel Cypern (109), Kurdistan (128), Persien (115, 116),
Himalaja (117, 118), Indien (118), den Nikobaren (118), Cochinchina (118),
Borneo (123, 125, 128, 130), Java (118). den Philippinen (117, 118), den
Suluinseln (130); in Amerika von: Mexico (118), Centralamerika (120), West-
indien (118), Südamerika (118), den Galapagosinseln (122), Columbien (113),
Ecuador (135), Peru (118, 123, 124, 126, 130, 133), Chile (115, 116), Bolivia
(123, 135), Brasilien (106, 110, 111, 112, 115, 116, 118, 120); in Australien
von: Austral. Continent (118, 119, 120), den Samoainseln (120).
Von den herpetologischen Arbeiten Steindachners seien nur die be-
deutendsten hervorgehoben, um sie kurz zu skizzieren. In den batrachologi-
schen Mittheilungen (112) beschreibt Steindachner 21 anure Batrachier
von Brasilien aus der Natterer'schen Sammlung, darunter eine neue Hyla-
Art, drei neue Hylodes-Arten, je eine neue Platymantis- und Telmatohius-Ai%
sowie eine neue Gattung Copea mit n. sp. fulva. Ferner gelangen fünf anure
Batrachier aus Madagascar, gesammelt von der kühnen Weltreisenden Ida
Pfeiffer, zur Besprechung, von denen zwei Rana-Arten als neu erkannt
wurden.
Die grösste herpetologische Arbeit Steindachners behandelt die
Amphibien und Reptilien der „Novara"-Expedition (118). Die Amphibien
wurden in den Tropengegenden Amerikas, Asiens, Südafrikas und in der Um-
gebung von Sydney gesammelt. Es sind nur anure Batrachier, die nach
Günthers System^) geordnet sind. Steindachner konnte sich nicht ent-
schliessen, dem Systeme Fitzingers zu folgen, das noch im Geiste Okens
abgefasst war.
Bisher wurde in der Herpetologie hauptsächlich das System von Cuvier,
resp. Brogniart, Merrem und Wagler angewendet, weshalb bei vielen
älteren Autoren, die hierErwähnung finden, Änguis fragilis noch den Schlangen
beigezählt ist. Ebenso hatte die Anschauung noch nicht allgemein durch-
gegriffen, dass die Reptilien im Sinne Cuviers in zwei Classen zu trennen
sind, nämlich in die Amphibien und in die Reptilien sensu strictiori, obwohl
dies Leuchart schon 1821 vorgeschlagen hatte. Steindachner schloss sich
sofort dem modernen System Günthers an, das so lange in Kraft bestand,
bis Boulenger von 1882 an eine neue Ausgabe des British Catalogue über
Amphibien und Reptilien publicierte und mit Rücksicht auf die neuesten
1) Catalogue oftheBatrachia aalientia ofthe British Museum, London 1858, undThe Reptiles
of British India in Royal Society of London 1863.
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Title
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Subtitle
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Author
- Alfred Hölder
- Editor
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.3 x 24.0 cm
- Pages
- 716
- Categories
- Naturwissenschaften Biologie