Page - 450 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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450 Fr. Siebenrock.
Die Kenntnis der europäischen Herpetologie wurde theils durch faunisti-
sche, theils biologische und geographische Arbeiten gefördert. Knauer (48, 52)
hat die Eeptilien und Amphibien von Niederösterreich beschrieben, Gl. Gassner
(29) und Mungauast (91) von Oberösterreich, Latzel (82) von Kärnten,
Gredler (34, 35), Cobelli (10) und Dalla Torre (11) von Tirol, letzterer
und Bruhin (9) von Vorarlberg, Fric (24, 25), K. Gassner (30), Bayer (2)
und Prazak (98) von Böhmen, Haslinger (37) und Smycka (105^) von
Mähren, Kolenati (76) und Kreisel (81) von Schlesien, Skobiecki (140)
von Galizien, Kolombatovic (77, 78, 79), Katuric (46) und Pregl (98")
von Dalmatien, Jeiteles (42), Frivaldszky (26), Mojsisovics (87, 89) und
Kammerer (45) von Ungarn, Erber (15) von Oesterreich, De Betta (5)
(die urodelen Amphibien) von Italien, Erber (16) von Griechenland und (17)
der Insel Rhodus, Knauer (69) von Südeuropa, Schreiber (101) und
Knauer (65) von Europa. Ausserdem liegt eine Abhandlung von Schrei-
ber (102) über die Eeptilien und Amphibien vom Kaukasus vor und von
Dybowsky (13) über die Wassermolche Sibiriens.
Besonders hervorgehoben zu werden verdient Schreibers „Herpetologia
europaea" (101). Dr. Egid Schreiber, geb. 1836 in Graz, Director an der
Oberrealschule zu Görz, hat mit grossem Fleisse und ebensolcher Umsicht
nicht nur die einzelnen Arten ausführlich beschrieben, sondern auch alles
Wissenswerte über Lebensweise, Fortpflanzung und geographische Verbreitung
angefügt. Schliesslich wird eine Anleitung über das Sammeln, Präparieren
und Aufbewahren von Amphibien und Reptilien gegeben. Der Autor zählt
von Europa auf: 8 Gattungen urodele Amphibien mit 16 Arten, 8 Gattungen
anure mit 12 Arten; von den Schlangen 15 Gattungen mit 24 Arten, von den
Eidechsen 23 Gattungen mit 35 Arten und von den Schildkröten 4 Gattungen
mit 5 Arten. Auf Island fehlen diese beiden Thierclassen gänzlich, die ge-
ringste Zahl davon besitzen die nördlich gelegenen Länder Skandinavien,
Grossbritannien mit Irland und Dänemark, nämlich 5 Gattungen mit 6 Arten.
Gegen den Süden nimmt ihre Zahl in der Ausdehnung von Westen nach
Osten zu. Die pyrenäische Halbinsel zählt 22 Gattungen mit 31 Arten, Italien
24 Gattungen mit 34 Arten und die Balkanhalbinsel 27 Gattungen mit
35 Arten.
Systematische Beiträge haben geliefert De Betta über die italienischen
Tropidonotus-Arten (6), Schreiber über Lacerta melissellensis (104) u. L. mo-
sorensis (105), Knauer über die Naturgeschichte der Lurche (56) und unsere
drei Triton- (Molge-)AriQji (62).
Dr. Friedrich Knauer, geb. 1850 in Graz, gliedert sein erstes Werk (56)
in einen theoretischen Theil und in einen allgemeinen beschreibenden. Ersterer
bringt die Geschichte über die Kenntnis der Lurche, die Anatomie, Fortpflan-
zung und Entwicklung, Systematik, die eingehende Beschreibung der europäi-
schen Lurche, Paläontologie und die geographische Verbreitung. Der allge-
mein beschreibende Theil beschäftigt sich mit der Schilderung von 59 Arten
und mit der Eintheilung der Lurche nach ihrem Aufenthaltsorte. Darnach
unterscheidet der Autor: 1. Bewohner der feuchten Wälder und Sumpfauen,
2. Bewohner der kleinen Moräste und Wassergräben, 3. die eigentlichen
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Title
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Subtitle
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Author
- Alfred Hölder
- Editor
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.3 x 24.0 cm
- Pages
- 716
- Categories
- Naturwissenschaften Biologie