Page - 524 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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524 K. Grobben.
den Bau der querg-estreiften Muskelfasern", zwei Theile (1885—1886), „Ana-
tomische und physiologische Bemerkungen über die Muskeln der Fleder-
mäuse" (1889), „Ueber die Flossenmuskeln des Seepferdchens etc." (1889),
sowie der Artikel „Physiologie des Blutes" (in Hermanns Handbuch der
Physiologie), in welchem auch die Morphologie, Entwicklung und Neubildung
des Blutes behandelt erscheint.
Als Privatdocent in Graz war von 1882—1887 habilitiert Emil Berger
(geb. 1855 zu Wien), derzeit in Paris als Augenarzt ansässig und auch als
Professeur libre für Augenheilkunde daselbst thätig. Auf Bergers Aus-
bildung waren Claus, Brücke, Rollett, sodann Eanvier und Brown-
S6quard von Einfluss. Bergers Hauptarbeitsgebiet ist die vergleichende
Anatomie und Physiologie des Auges, sowie Augenheilkunde. Während seines
Aufenthaltes in Wien hat Berger einige zoologisch-anatomische Arbeiten
publiciert, und zwar: „Untersuchungen über den Bau des Gehirns und der
Retina der Arthropoden" (1878), „Ueber ein eigenthümliches ßückenmarks-
band einiger Reptilien und Amphibien" (1878), sowie eine Abhandlung über
das Auge von Luvarus imperialis (1880). Auch die von Berger heraus-
gegebene „Anatomie normale et pathologique de l'oeil" (1892) enthält einige
Untersuchungen über vergleichende Anatomie des Auges.
Es sei an dieser Stelle auch genannt Rudolf Klemensiewicz (geb. 1848
in Graz), seit 1878 Professor für allgemeine und experimentelle Pathologie in
Graz, wurde in sein Fach durch Rollet, v. Ebner und R. Koch eingeführt.
Derselbe veröffentlichte „Beiträge zur Kenntnis des Farbenwechsels der
Cephalopoden" (1878), sowie Untersuchungen über den Bau und die Thätig-
keit der Wanderzellen.
Ferner Otto Drasch, Professor der Histologie und Entwicklungsgeschichte
in Graz (geb. 1849 zu Eberstein in Kärnten). Von dessen Publicatiouen be-
ziehen sich specieller auf die Zoologie: „Histologische und physiologische
Studien über das Geschmacksorgan" (1883), „Untersuchungen über die Papulae
foliatae et circumvallatae der Kaninchen und Feldhasen" (1888), „Beobach-
tungen an lebenden Drüsen mit und ohne Reizung der Nerven derselben"
(1889), „Die Bildung der Somatopleura und der Gefässe beim Hühnchen"
(1894), „Der Bau der Giftdrüsen des gefleckten Salamanders (1894).
An der deutschen Universität in Prag wirkte von 1870—1896 Ewald
Hering (geb. 1834 zu Alt-Gersdorf in Sachsen), der, 1865 als Professor der
Physiologie an die medicinisch-chirurgische Josefs-Akademie nach Wien be-
rufen, 1870 nach Prag ernannt wurde und 1896 nach Leipzig gieng,
wo er gegenwärtig die Professur der Physiologie innehat. Herings Haupt-
arbeitsgebiet ist die allgemeine Nerven und Muskelphysiologie, sowie die
Sinnesphysiologie. Doch hat Hering, der sich anfänglich mit Zoologie be-
schäftigte und auf diesem Gebiete von seinem Lehrer Victor Carus wesent-
lich beeinflusst wurde, eine Anzahl zoologischer Abhandlungen publiciert, so
die allgemein bekannte vortreffliche Untersuchimg „Zur Anatomie und Physio-
logie der Generationsorgane des Regenwurmes'' (1856); dann ..De Älcioparum
partibus genitalibus organisque excretoriis" (1860), welcher im Jahre 1892 die
Abhandlung „Zur Kenntnis der Alciopiden von Messina" folgte. In die Zoo-
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Title
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Subtitle
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Author
- Alfred Hölder
- Editor
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.3 x 24.0 cm
- Pages
- 716
- Categories
- Naturwissenschaften Biologie