Page - 530 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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530 K. Grobben.
Institutes in Wien trat; im Jahre 1849 wurde demselben das Lehramt der
Zoologie und Zoophysiologie und des Exterieurs au diesem Institute über-
tragen, welches er bis zu seinem Uebertritt in den Ruhestand (1888) inne-
hatte. Von den Publicationen Müllers sind hier anzuführen das „Lehrbuch
der Anatomie der Haussäugethiere mit besonderer Berücksichtigung des
Pferdes" (3. Aufl., 1885), „Lehrbuch der Physiologie der Haussäugethiere"
(1862); ferner: „Beiträge zur Anatomie des zweibuckligen Kameeis" (zu-
sammen mit C. Wedl, 1852), „lieber Placentarbildung bei Dasyprocta aguti^'
(1850), „Ueber das Verhalten des Nabelbläschens vesica umbilicalis, bei
Pferdeembryonen" (1849).
Sodann ist anzuführen Martin Wilckens (geb. 1834 zu Hamburg, gest.
1897 in Wien), war Privatdocent (1871) für Landwirtschaft in Göttingen,
übersiedelte bald darauf als Extraordinarius nach Rostock und folgte 1872
der Berufung an die Hochschule für Bodencultur in Wien, an welcher er bis
zu seinem Tode wirkte. Wilckens hat zahlreiche Abhandlungen und grössere
Werke publiciert, von denen besonders citiert werden: „Untersuchungen über
den Magen der wiederkauenden Hausthiere" (1872), „Rinderrassen Mittel-
europas" (1876), „Form und Leben der landwirtschaftlichen Hausthiere" (1878),
„Naturgeschichte der Hausthiere" (1880), „Beiträge zur Kenntnis des Pferde-
gebisses" (1888), „Untersuchungen über das Geschlechtsverhältnis bei Haus-
thieren" (1886).
An derselben Hochschule wirkt gegenwärtig Leopold Adametz (geb 1861
zu Brunn in Mähren). Adametz war von 1891—1898 Professor für Thier-
zucht an der Universität in Krakau und wurde 1898 nach dem Tode von
Wilckens nach Wien an die Hochschule für Bodencultur berufen. Aus den
Publicationen von Adametz kommen in dieser Betrachtung bloss die ver-
gleichend-osteologischen über Hausthierrassen in Betracht, die sich mit der
Frage der Abstammung und Verwandtschaft der Rinderrassen beschäftigen.
Von denselben eitlere ich hier: „Ueber Bos taurus brachyceros Polonicus''
(1893), „Studien zur Monographie des illyrischen Rindes" (1894—1896),
„Untersuchungen über das albanesische Rind" (1898), sowie „Untersuchungen
über Bos europaeus (brachyceros) und über die Abstammung der Brachyceros-
Rassen unseres Hausrindes" (1898).
Ich füge hier noch an Johann Csokor (geb. 1849 in Wien), Professor
der pathologischen Anatomie an dem k. k. Thierarzneiinstitute in Wien, der
ausser mit Parasiten der Hausthiere sich auch mit histologischen Unter-
suchungen der Sinnesorgane der Hausthiere beschäftigte; so: „Das Tastorgan
in der Lippe des Pferdes" (1875) u. a.
Die lebhaften Wechselbeziehungen, welche vor dem Jahre 1867 zwischen
den österreichischen Universitäten und der Universität Budapest bestanden
haben, sind aus dem Vorhergehenden schon mehrfach hervorgegangen. Karl
Langer, Czermak, K. B. Brühl waren vorübergehend in Budapest thätig.
Und so möge aus jener Zeit noch des in dem Zeiträume bis 1867 in Buda-
pest wirkenden Zoologen gedacht sein. Es ist Theodor Margö (geb. in Bu-
dapest 1816, gest. 1896), ein Schüler von Brücke und Karl Ludwig in
Wien, von 1863 ab bis zu seinem Tode Professor der Zoologie und ver-
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Title
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Subtitle
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Author
- Alfred Hölder
- Editor
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.3 x 24.0 cm
- Pages
- 716
- Categories
- Naturwissenschaften Biologie