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Das materielle Computerstrafrecht
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164 Christian Bergauer Christian Bergauer • Das materielle Computerstrafrecht¶ b. Nachrichten Art 3 CCC liefert hins des Nachrichtenbegriffs keine derartige Vorgabe, da dieser lediglich von » non-public transmissions of computer data « spricht. Art 1 lit b CCC versteht unter Computerdaten » any represen- tation of facts, information or concepts in a form suitable for proces- sing in a computer system, including a program suitable to cause a computer system to perform a function « Da jedoch § 119 a auf alle von der CCC fokussierten Daten abstellt, wird den Verpflichtungen aus der CCC nur durch das Normenpaket §§ 119 und 119 a gehörig Rechnung getragen. Die CCC will lediglich ein Mindestschutzniveau 791 sicherstel- len, weshalb es auch den Vertragsstaaten unbenommen bleibt, stren- gere Schutzmaßnahmen, wie etwa für den Bereich der Inhaltsdaten, vorzusehen. Doch ist § 119 historisch betrachtet nicht ( nur ) die Reak- tion auf internationale Vorgaben, sondern rekurriert bereits seit seiner Stammfassung 792 auf die verfassungsrechtliche Grundlage des Art 10 a StGG 793. 794 Zweck des Art 10 a ist der Schutz aller » nicht für die Öffent- lichkeit bestimmten, im Wege des Fernmeldeverkehrs übermittelten Nachrichten oder Mitteilungen «.795 Daher werden von Art 10 a StGG jedenfalls Inhaltsdaten geschützt. Ob darüber hinaus auch Verkehrs- daten erfasst sind, ist strittig. Nach der überwiegenden verfassungs- rechtlichen Lehre sind die Daten, die den Informationsverkehr betref- fen, außerhalb des Schutzbereichs angesiedelt 796, wobei erst jüngst der VwGH in einem obiter dictum den Anwendungsbereich auch auf 791 Siehe Plöckinger in Plöckinger / Duursma / Helm, Aktuelle Entwicklungen, 113 ( 113 ). 792 Siehe dazu die Fassung BGBl 60 / 1974. 793 RGBl 142 / 1867 verfassungsrechtlich verankert mit BGBl 8 / 1974. 794 Strafrechtliches und grundrechtliches Rechtsgut sind im Kern identisch, weshalb die Erl zu Art 10 a StGG ausdrücklich einladen, für dessen Auslegung auch die GMat zu § 119 StGB heranzuziehen; siehe Wiederin in Korinek / Holoubek ( Hrsg ), Bundesverfassungsrecht. Bd III Art 10 a StGG Rz 12 ( Stand 2001 ). 795 Siehe JAB 960 BlgNR XIII. GP, 2. 796 Siehe dazu Berka, Verfassungsrecht 5, Rz 1428; weiters Wessely, Das Fernmeldege- heimnis – ein unbekanntes Grundrecht ?, ÖJZ 1999, 491; auch Wiederin in Kori- nek / Holoubek, Bundesverfassungsrecht Art 10 a StGG Rz 12 mwN; jüngst auch VfGH 29. 06. 2012, B 1031 / 11; siehe die Meinungen zusammenfassend auch Kalteis, Polizeiliche Ermittlung von IP-Adressen nur mit richterlicher Genehmigung ?, ZfV 2013 / 246, 184.
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Das materielle Computerstrafrecht
Title
Das materielle Computerstrafrecht
Author
Christian Bergauer
Publisher
Jan Sramek Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-7097-0043-3
Size
15.0 x 23.0 cm
Pages
700
Keywords
Cybercrime, substantive criminal law, malicious software, denial of service-attacks, hacking, Cyber-bullying, Computerkriminalität, Computerstrafrecht, Malware, Datenbeschädigung, Systemschädigungen, Hacking, Cyber-Mobbing
Categories
Informatik
Recht und Politik

Table of contents

  1. Ausgangssituation, Begrifflichkeiten undRechtsentwicklung 1
  2. Dogmatische Betrachtung des Computerstrafrechts im engen Sinn 73
  3. Schlussbetrachtungen 573
  4. Ausblick » StRÄG 2015 « 607
  5. Quellenverzeichnis 631
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