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Das materielle Computerstrafrecht
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283 Dogmatische Betrachtung des Computerstrafrechts im engen Sinn Christian Bergauer • Das materielle Computerstrafrecht ¶ handeln müsse, was sich daher nur auf den ersten und zweiten Quali- fikationsfall der Datenbeschädigung bezieht. Zum anderen liefert die korrespondierende Bestimmung der » schweren Sachbeschädigung « ( § 126 ) Anhaltspunkte dafür, wobei auch in diesem Fall lediglich § 126 Abs 1 Z 7 und § 126 Abs 2 als eine terroristische Straftat in Frage kom- men dürfte.1403 11. Privilegierungen Im Zusammenhang mit § 126 a ist grundsätzlich eine analoge Anwen- dung der Privilegierung des § 141 ( Entwendung ) denkbar.1404 Dabei muss der Täter aus Not, Unbesonnenheit oder zur Befriedi- gung eines Gelüstes 1405 gehandelt haben und eine Sache geringen Wer- tes einem anderen entziehen oder sich oder einem anderen zueignen. Es muss sich bei der » Sache geringen Wertes «, um eine deliktsspezifi- sche 1406 Sache mit einem objektiven Wert – nach hM – von höchstens € 100,– handeln.1407 Man wird in Anbetracht einer Datenbeschädigung iSd § 126 a Abs 1 wohl in erster Linie an eine Tatbegehung » aus Unbeson- nenheit «, unter Umständen auch » zur Befriedigung eines Gelüsts « den- ken. Zur Befriedigung eines Gelüstes handelt, wer ein eigenes gegen- wärtiges Bedürfnis in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang mit der Tathandlung stillen möchte.1408 Es muss ein intensives, sachbezo- genes Bedürfnis sein.1409 Aus Unbesonnenheit begeht der Täter die Tat, wenn er spontan – ohne lange zu überlegen – einer augenblicklichen Eingebung folgt, die aus besonderen Gründen der Lenkung durch das ruhige Denken entzogen ist und nach der charakterlichen Beschaffen- 1403 Mehr zu § 126 a als terroristische Straftat ( S 538 ff ). 1404 Vgl Tipold in SbgK § 141 Rz 11; weiters Birklbauer / Hilf / Tipold, Strafrecht BT I 2 § 126 a Rz 14; auch Komenda / Madl in SbgK § 126 a Rz 88. 1405 Dabei handelt es sich um » besondere Schuldmerkmale « siehe dazu Wegscheider, Strafrecht. Besonderer Teil. Eine multimediale Darstellung der Delikte des öster- reichischen Strafgesetzbuches 4 ( 2012 ) 216; weiters Birklbauer / Hilf / Tipold, Straf- recht BT I 2 §§ 127, 128 Rz 63 mwN. 1406 Der Sachbegriff richtet sich nach den jeweiligen Delikten ( siehe Tipold in SbgK § 141 Rz 14 [ Stand April 2004 ] ). 1407 Siehe RIS-Justiz RS0120079 mwN; wobei ein Abweichen nach unten aufgrund opfer- bedingter Faktoren ausnahmsweise anerkannt wird ( vgl etwa Fabrizy, StGB 11 § 141 Rz 5; Bertel in WK 2 § 141 Rz 3a ( Stand Dezember 2008 ); Tipold in SbgK § 141 Rz 20 f ). 1408 Tipold in SbgK § 141 Rz 47; weiters Bertel / Schwaighofer, BT I 12 § 141 Rz 7; vgl auch OGH 21. 06. 1978, 10 Os 88 / 78 mwN. 1409 Vgl Wegscheider, BT 4, 219.
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Das materielle Computerstrafrecht
Title
Das materielle Computerstrafrecht
Author
Christian Bergauer
Publisher
Jan Sramek Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-7097-0043-3
Size
15.0 x 23.0 cm
Pages
700
Keywords
Cybercrime, substantive criminal law, malicious software, denial of service-attacks, hacking, Cyber-bullying, Computerkriminalität, Computerstrafrecht, Malware, Datenbeschädigung, Systemschädigungen, Hacking, Cyber-Mobbing
Categories
Informatik
Recht und Politik

Table of contents

  1. Ausgangssituation, Begrifflichkeiten undRechtsentwicklung 1
  2. Dogmatische Betrachtung des Computerstrafrechts im engen Sinn 73
  3. Schlussbetrachtungen 573
  4. Ausblick » StRÄG 2015 « 607
  5. Quellenverzeichnis 631
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