Page - 16 - in Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Image of the Page - 16 -
Text of the Page - 16 -
16 | Einleitung
im Bombenkrieg zerstört oder beschädigt wurden.38 Julius Scherb, ständiger Fotograf des
Wiener Künstlerhauses, hat viele Modellentwürfe abgelichtet.39 Rudolf Spiegel hat sich auf
die Dokumentation des Zeitgeschehens konzentriert und mit einem ausgezeichneten
Gespür festgehalten.40 Albert Hilscher war Pressefotograf und dokumentierte ebenfalls
das Zeitgeschehen in Wien.41 Dazu kommen noch eine Handvoll unbekannter Fotogra-
fInnen, deren Nachlässe an die Archive gelangt sind. Ebenfalls fündig wurde ich in den
Beständen des Archivs der Republik des Österreichischen Staatsarchivs, an der Technischen
Universität Wien und im Technischen Museum Wien. Leider sind in vielen der Archive keine
Rechte für Dritte an den Fotografien abgedeckt, weswegen viele aussagekräftige und
wichtige Fotografien unveröffentlicht bleiben müssen.
Besonderen Stellenwert haben Nachlässe, durch die mir vor allem Wettbewerbsentwürfe
und Zeichnungen zugänglich gemacht wurden. Der Nachlass von Clemens Holzmeister
ist aufgeteilt zwischen dem Archiv der Albertina in Wien, der Akademie der Bildenden Künste
in Wien und dem Bauarchiv der Universität Innsbruck. Teile davon verwaltet der Erbe von
Clemens Holzmeister. Das Architekturzentrum Wien gewährte mir Einblick in den Nachlass
von Robert Kramreiter, übergeben von seinem Sohn Pedro Kramreiter, der aussagekräftige
Stücke seines Schaffens beinhaltet.
In diesem Buch wird der Anteil von Frauen mittels Binnen-I aufgezeigt. Die männliche
Form wird verwendet, wenn das Dollfuß-/Schuschnigg-Regime nur Männer angesprochen
oder beschäftigt hat. Den aufmerksamen LeserInnen wird dies vor allem bei der Archi-
tekten- und der Arbeiterschaft auffallen.42 Historische Namen von Institutionen wurden
in ihrer Form belassen.
38 Bruno Reiffenstein (1868–1951) veröffentlichte ab 1900 Fotos des Baugeschehens sowie Architekturfotos, vgl.:
Holzer, Fotografie, 2013, S. 214. Er starb ohne direkten Erben. Sein Fotonachlass ging an den jüngsten Sohn seines
Bruders, des Künstlers Leo Reiffenstein, über. Dieser Neffe, Ingomar Reiffenstein, war ebenfalls Berufsfotograf, vgl.:
Information der ErbInnen 2016.
39 Julius Scherb (1881–1958), ein weiterer Architekturfotograf der Zwischenkriegszeit, eröffnete sein eigenes Atelier in
Wien 1919, vgl.: Holzer, Fotografie, 2013, S. 216.
40 Rudolf Spiegel (1896–1982) begann Ende der 1920er Jahre das Zeitgeschehen in der Tradition des Neuen Sehens
fotografisch festzuhalten.
41 Albert Hilscher (1887–1964) fotografierte in Wien für die Fotoagentur Wide World Photos, vgl.: Ebd., S. 219.
42 Zum Forschungsfeld von Frauen- und Männergeschichte im autoritären Ständestaat, vgl.: Brigitte Lehmann (Hg.),
Dass die Frau zur Frau erzogen wird – Frauenpolitik und Ständestaat, Wien, 2008; Irene Bandhauer-Schöffmann, Der
„Christliche Ständestaat“ als Männerstaat?, in: Talos, Neugebauer (Hg.), Austrofaschismus, 2005, S. 254–280; Neda
Bei, Austrofaschistische Geschlechterpolitik durch Recht: Die „Doppelverdienerverordnung“, in: Ilse Reiter-Zatloukal,
Christine Rothländer, Pia Schölnberger (Hg.), Österreich 1933–1938 – Interdisziplinäre Annäherungen an das Doll-
fuß-/Schuschnigg-Regime, Wien, 2012, S. 197–206; Christine Schaunig, „Frauen im Austrofaschismus – Rückschritt,
Stillstand, Fortschritt? Eine Suche in der Stadt und auf dem Land“, Wien, 2010, Diplomarbeit.
Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Title
- Das Schwarze Wien
- Subtitle
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Author
- Andreas Suttner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien - Köln - Weimar
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 296
- Categories
- Geschichte Nach 1918