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Nach 1918
Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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18 | Ständestaat und Rotes Wien 1 STÄNDESTAAT UND ROTES WIEN 1 1 Weg in die Diktatur Mit der sogenannten Selbstausschaltung des Parlamentes am 4. März 1933 begann der Weg in den autoritären Ständestaat und die schrittweise Aushebelung der demokratischen Institutionen der am 12. November 1918 ausgerufenen Republik Deutschösterreich, 1919 umbenannt in Republik Österreich. Die drei Nationalratspräsidenten traten zurück, damit wurde es dem der Christlichsozialen Partei zugehörigen Engelbert Dollfuß1 als Bundes- kanzler möglich, mit dem Kriegswirtschaftlichen Ermächtigungsgesetz von 1917 zu regieren. Somit war der Bundeskanzler, als Schlüsselfigur des autoritären Ständestaat-Konzeptes, zu einem Hauptverantwortlichen bei der Ausschaltung der Demokratie und der Nieder- schlagung der ArbeiterInnenbewegung in Österreich geworden. Nicht zuletzt hatten innenpolitische Krisen zum Erstarken antidemokratischer Kräfte2 in allen Parteien geführt.3 Genährt wurden diese ebenfalls durch außenpolitische Faktoren wie beispielsweise der Verschärfung der wirtschaftlichen Situation innerhalb der Weltwirtschaftskrise4 1929. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Österreich der 1930er Jahre griff durch die Wirtschafts- krise rasant um sich. Verschärft wurde sie durch die krisenbedingte Rettung der Creditan- stalt, der größten Bank Europas, für die 1931 ein tiefgreifendes Sparpaket zur Budgetsa- nierung geschnürt wurde.5 Zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation wurde die 1 Der Agrarexperte Engelbert Dollfuß wurde am 20. Juli 1931 als Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft Mitglied der christlichsozialen Bundesregierung von Karl Buresch. Am 20. Mai 1932 wurde er zum Bundeskanzler gewählt. Nach der Ausschaltung des Parlamentes am 4. März 1933 regierte er autokratisch bis zu seinem gewaltsamen Tod durch die illegale Schutzstaffel (SS) während des Juliputsches in Wien am 25. Juli 1934. 2 Die Erfahrungswelt des Schützengrabens im Ersten Weltkrieg förderte, laut Lutz Musner, Utopien für einen radikalen Neuanfang und nach einer andersartigen Ordnung. Traumata, Verstörungen und die allgegenwärtige Nähe zum Tod fanden nach dem Krieg ihren Ausdruck in einer eigentümlichen Mischung aus Gewaltbereitschaft, Messianismus und Massenbegeisterung, wie sie den links- und rechtsradikalen Bewegungen, also Soldatenräten und Wehrverbänden, ei- gen waren, vgl.: Lutz Musner, Im Schatten von Verdun – Die Kultur des Krieges am Isonzo, in: Helmut Konrad, Wolfgang Maderthaner (Hg.), Das Werden der Ersten Republik – … der Rest ist Österreich, Bd. 1, Wien, 2008, S. 60. 3 Ulrich Kluge, Der österreichische Ständestaat 1934–1938, Wien, 1984, S. 18 f. 4 Kreditfinanzierte Spekulationsblasen einer auf Überproduktion von Konsumgütern ausgerichteten US-Wirtschaft führ- ten nach Sättigung der Märkte 1929 zum Zusammenbruch der New Yorker Börse, vgl.: Stefan Heinrich, Erste Republik – Austrofaschismus – Anschluss. Ausgewählte Maßnahmen der Finanzkrisenbewältigung, Wien, 2011, Diplomarbeit, S. 68. 5 Emmerich Talos, Walter Manoscheck, Zum Konstituierungsprozeß des Austrofaschismus, in: Talos, Neugebauer (Hg.), Austrofaschismus, 2005, S. 11 f. Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
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Das Schwarze Wien Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Title
Das Schwarze Wien
Subtitle
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Author
Andreas Suttner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien - Köln - Weimar
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20292-9
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
296
Categories
Geschichte Nach 1918
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