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30 | Ständestaat und Rotes Wien
1 2 3 SiedlerInnenbewegung und Gartenstadt im Roten Wien
Durch die wirtschaftliche Blockade der Alliierten im Ersten Weltkrieg und die heimkeh-
renden Soldaten verschärfte sich die Versorgungssituation am Lebensmittelsektor in Wien
zusehends. Durch unerlaubte Besetzungen von Grundstücken und den Aufbau einer
Selbstversorgerwirtschaft, sogenannten Kriegsgemüsegärten, versuchten breite Teile der
Bevölkerung der Krise gegenzusteuern. Im Zuge der illegalen Landnahme entstanden
rings um Wien Wohnhütten. Zwischen 1918 und 1921 konnte sich dadurch eine eigene
Infrastruktur für die KleingartensiedlerInnen herausbilden, die sich in Österreich durchwegs
aus einem proletarischen Milieu rekrutierte. Konservative Siedlungsideen, wie sie in Deutsch-
land propagiert wurden, sickerten erst nach und nach in die neu entstehende SiedlerIn-
nenbewegung ein.75
75 Ebd., S. 61 f. Abb. 2 Eröffnung des Jakob-
Reumann-Hofes durch Bürger-
meister Karl Seitz vor der Büste
des ersten sozialdemokratischen
Bürgermeisters Wiens. (Albert
Hilscher 27.06.1926).
Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Title
- Das Schwarze Wien
- Subtitle
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Author
- Andreas Suttner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien - Köln - Weimar
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 296
- Categories
- Geschichte Nach 1918