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Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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Siedlungsbau im Ständestaat | 159 Bauweise“ des Wohnungsbaus sollte es ermöglichen, Häuser zu „gestalten, die gemütlich und behaglich sind, Heime, in denen man sich wohlfühlen kann.“ Ziel des Wettbewerbes war es, „das alte Bürgerhaus wieder zum Leben zu erwecken“.685 Es verwundert daher nicht, dass moderne Stilmittel wie Glasflächen und Flachdächer, die beispielsweise die Wiener Werkbundsiedlung geprägt hatten, als „von jüdischem Geist angekränkelte Bauschöpfungen“686 abgelehnt wurden.687 Trotzdem dominiert ein strenger sachlicher Stil mit architektonischen Elementen des städtischen Hausbaus wie etwa französischen Fens- tern und asymmetrischen Satteldächern die Häuser der Siedlung.688 Von der taylorisierten Aufteilung der Räume und der stilistischen Sachlichkeit der Fassaden waren die Häuser eher vergleichbar mit dem Baustil der durch den Assanierungsfonds unterstützten Klein- häuser sowie der durch die Bundesregierung ab 1937 geförderten Eigentumshäuser. Die Grundfläche der einzelnen, zweigeschossigen Wohneinheiten betrug zwischen 50 und 60 m² und war damit eindeutig größer als die der Kernhäuser der Stadtrandsiedlungen. Bei allen ausgeführten Häusern waren im Erdgeschoss die Küche, das Esszimmer und das Wohnzimmer in getrennten Räumen untergebracht. Die Küche lag mit dem Vorzimmer, WC und Stiegenaufgang im Norden des Grundrisses, Esszimmer und Wohnzimmer zeigten ausschließlich nach Süden. Die oberen Räume waren für südlich gelegene Schlaf- zimmer und Schlafräume reserviert. Im Norden des ersten Stockes lag wahlweise ein Arbeitsraum, ein nicht näher bezeichnetes Zimmer und ein Bad bzw. eine Dusche. Einige der Häuser waren unterkellert. Die größere Type A der Architekten Winkler und Kraft war als zweigeschossiges Doppelwohnhaus konzipiert. Wie an den meisten Häuseren der Siedlung wurden Erker mit französischen Fenstern ausgeführt. Die Architektengemeinschaft Adolf Paar und Hans Paar sowie der Architekt Anton Hoch errichteten 1936/37 jeweils ein alleinstehendes zweigeschossiges Einfamilienhaus. Eine Besonderheit stellt das vom Architekten Theodor Schöll errichtete ebenerdige Einfamilienhaus auf einer Grundfläche von 83 m² dar. Er richtete Zimmer, Schlafraum und Essnische nach Süden aus, Küche, Bad und Arbeitszim- mer nach Norden. Ein zentral gelegener Vorraum, der durch einen westlich gelegenen Windfang betreten werden konnte, diente als Verteiler in alle Räume.689 Die EigentümerInnen der von der Bausparkasse Wüstenrot errichteten Häuser wurden nach Fertigstellung der Eigenheimsiedlung Bierhäuselberg verpflichtet, individuelle Haus- zeichen, also Kunst am Bau, an ihren Plansiedlungshäusern anzubringen. Dafür wurde 1937 sogar eigens ein Wettbewerb veranstaltet.690 Was der Ständestaat im Großen versuchte, 685 Ponholzer, Mustersiedlung, in: Das Wüstenroter Eigenheim, Jg. 1935, Mai, Salzburg, S. 137. 686 Otto Kampmüller, Auf dem Weg zur Plansiedlung – Wüstenroter Siedlungsarbeit in der Ostmark, in: Das Wüstenroter Eigenheim, Jg. 1938, Nr. 8/9, Salzburg, S. 220 687 Meder, Offene Welten, 2003, Dissertation, S. 550 f. 688 Mayr, Mustersiedlung, in: Nierhaus, Orosz (Hg.), Werkbundsiedlung, 2013, Ausstellungskatalog, S. 255. 689 Die Wüstenroter Bierhäuselberg-Siedlung, in: Das Wüstenroter Eigenheim, Jg. 1937, Juli/August, Salzburg, S. 122–125, S. 237–241. 690 Dabei wurde mit verschiedensten Techniken experimentiert: Steinmetzarbeiten, gebrannter Ton, Terrakotta, glasierte
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Das Schwarze Wien Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Title
Das Schwarze Wien
Subtitle
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Author
Andreas Suttner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien - Köln - Weimar
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20292-9
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
296
Categories
Geschichte Nach 1918
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