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Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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200 | Wien im Ständestaat men, sondern auch die Förderung der privaten Finanzierung840 von Wohnbauten. Zusätz- lich konnte sich in der Zweiten Republik die Assanierungspolitik841 erneut etablieren. Ohne diese Verflechtung wären die Wiederherstellung und der Ausbau Wiens zur post- modernen Stadt im 20. und 21. Jahrhundert undenkbar gewesen. Nicht zuletzt lag die Kulminierung der verschiedenen Strategien in einem städtebaulichen Gesamtkonzept maßgeblich in der Etablierung des besonderen politischen Systems nach 1945 begründet. Das Nebeneinander der Strategien wäre aber ohne Vertrauen der politischen Lager in die gemeinsamen demokratischen Institutionen nach 1945 nicht denkbar gewesen. Durch die Gründung des Vereins der Freunde des Wohnungseigentums am 15. Juli 1950842 konnte sich mit dem Wohnungswiederaufbaugesetz auch ein eigenes Eigentumswohnungs- bauprogramm entwickeln. Ideologisch knüpfte es an die Versuche der 1930er Jahre an und richtete sich abermals gegen die kommunale Bautätigkeit.843 Getragen wurde die Wieder- belebung der Idee des Wohnungseigentums ab Sommer 1945 durch den Wiener Gemein- derat und Landtagsabgeordneten Erich Exel. Die Privatwirtschaft sollte wieder die Grund- lage des zukünftigen Wohnbaus in Österreich sein.844 Damit wurde auch in den 1950er Jahren die Entproletarisierung der Gesellschaft das Ziel konservativer Politik.845 Eigentum sollte die ÖsterreicherInnen unempfänglicher für politische Strömungen machen, wobei nicht nur der Nationalsozialismus, sondern auch der Sozialismus gemeint war. Gleichzei- tig wurde wieder auf die Förderung des Baus von Eigentumssiedlungen zurückgegriffen.846 Laut der Thesen von Barbara Feller, Erich Bernard847 und Jan Tabor kam es nach 1945 zu einer weitgehenden Entfaltung des architektonischen Stils des Ständestaates in Öster- reich. Tabor verweist nicht nur auf die Kunstwerke innerhalb der Kunst am Bau, die von denselben KünstlerInnen geschaffen wurden und aus der Semantik des Ständestaates schöpfen, insbesondere aus der christlichen Mythologie, sondern auch auf die stilistische Ausgestaltung der Fassaden und die Architektur der Bauten. Die Architektenschaft, dar- unter Robert Kramreiter und Clemens Holzmeister, schloss in der Zweiten Republik an 840 Nach dem Krieg wurden zur Ausweitung der Bautätigkeit durch Private und Genossenschaften wieder Darlehen durch den Bundes-, Wohn- und Siedlungsfonds vergeben. Ab 1951 unterstützte die Stadt Wien diese Aktion für gemeinnützi- ge Bauvereinigungen. Die Wohnbauförderung wurde per Gesetz vom 7. Juli 1954 wieder aufgenommen und sowohl von privaten Bauherren wie auch von der Gemeinde genutzt, vgl.: Ebd., S. 56. 841 Diese umfasste die Bereinigung abgewohnter Viertel sowie funktionsloser Altstadtkerne, die städtebauliche Reorgani- sation der Gründerzeit-Viertel und die Sanierung historischer Stadtkerne, vgl.: Ebd., S. 166 f. 842 Verein der Freunde des Wohnungseigentums (Hg.), 5 Jahre Wohnungseigentum in Österreich, Wien, 1955. 843 Verein der Freunde des Wohnungseigentums (Hg.), 10 Jahre Wohnungseigentum, Wien, 1960. 844 Exel, Das Wohnungseigentum, 1949, S. 12 f. 845 Ebd., S. 25. 846 Erwin Fischer, „Wohnungseigentum“ – Ein Weg zur Lösung der Wohnungsfrage, Wien, 1950, S. 18 f. 847 Feller, Bernard, Brüche, in: Österreichischer Kunsthistorikertag (Hg.), „Kunstrealitäten“, 1997, Tagungsband. Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
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Das Schwarze Wien Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Title
Das Schwarze Wien
Subtitle
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Author
Andreas Suttner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien - Köln - Weimar
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20292-9
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
296
Categories
Geschichte Nach 1918
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