Page - 203 - in Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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Geschosswohnungsbauten | 203
3 1 Geschosswohnungsbauten
3 1 1 Assanierungsfonds
I., Laurenzerberg 3 – Hafnersteig 10
Privates Wohnhaus
1935–1937, Entwurf: Felix Angelo Pollak, Bauausführung: Reform-Baugesellschaft Bauherr: Bunzl &
Biach, 8 bzw. 10 Geschosse, 40 Wohnungen, 11 Geschäftslokale, Sandsteinrelief Ballspielende Löwen.
Bei diesem Wohnbau handelt es sich um das erste bewilligte Projekt des Assanierungsfonds, in
dessen erster Kuratoriumssitzung vom 5. November 1934. Es wurde mit zwei weiteren Bauten
des I. Bezirkes, dem Stadthaus zum Römertor und dem Hueberschen Haus, mit Vorrang behandelt.
Das sachliche Gebäude besteht aus mehreren ineinandergerschobenen Baukörpern. Die Fassade
wird durch Fenster gegliedert, die durch Gesimse betont werden. Der Hafnersteig wurde mit einer
eingeschossigen vorgesetzten Geschäftszone bedacht, die durch eine Terrasse und ein Gurtgesims
abgesetzt wird.
Über dem Eingangsportal am Laurenzerberg wurde das Hauszeichen des Vorgängerhauses, zwei
kleine Skulpturen ballspielender Löwen, als Zierelement in die Fassade integriert.
I., Lichtensteg 2 – Rotenturmstraße 15 – Rotgasse
2
Privates Wohnhaus
Stadthaus zum Römertor
1934/35, Entwurf: Heinrich Schmid, Hermann Aichinger, Bauausführung: Allgemeine Baugesell-
schaft A. Porr AG, Bauherr: Georg Engelhardt, 7 Geschosse, 12 Wohnungen, 16 Geschäftslokale,
Hauszeichen Im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung stand hier die Porta Principalis Dextra – ein
Haupttor des römischen Lagers nicht erhalten.
Es handelt sich um eines der drei Häuser, die in der ersten Sitzung vom 5. November 1934 mit
Vorrang behandelt wurden. Zuerst war angedacht, das Stiegenhaus des Nachbarobjektes mitzu-
nutzen. Das Kuratorium entschied sich in der zweiten Sitzung jedoch dagegen. Stattdessen sollten
keine Laubengänge zur Ausführung kommen, dafür aber eine erkerartige Ausladung zur Erzielung
der Trakttiefe. Bildhauerarbeiten wurden ebenfalls beschlossen.
Das in Stahlskelettbauweise ausgeführte Wohn- und Geschäftshaus verbreitert sich nach oben
durch wuchtige Erker, die wiederum durch vertikale Fensterreihen dominiert werden. Eine zwei-
geschossige Geschäftszeile wird dadurch abgesetzt. Ein vertikales Rundfensterband wurde erst
im Zuge einer Renovierung und eines Ausbaus zu einem Hotel bis 2013 in die Fassade eingefügt.
→ siehe Abb. 22, 47
I. Postgasse 1–3 – Wollzeile 35
Kommunale Wohnhausanlage (Gemeindebau)
Assanierungsgebiet Wollzeile
1938, Hermann Stiegholzer, Bauherr: Gemeinde Wien, 7 Geschosse, Fassadengraffito Wollerzeugung
von Leopold Schmid.
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Title
- Das Schwarze Wien
- Subtitle
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Author
- Andreas Suttner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien - Köln - Weimar
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 296
- Categories
- Geschichte Nach 1918