Page - 224 - in Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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224 | Liste der Bauwerke
Ein Hauptrisalit, der das lang gezogene Gebäude zur Rufgasse hin abschließt, ist mit einem erker-
artigen Quader bekrönt, der über das Kranzgesims hinausragt. Die Fassade besteht aus einfacher
Fenstergliederung. Der Wohnbau wurde erst unter NS-Verwaltung begonnen.
IX., Salzergasse 12
Kommunaler Wohnbau (Gemeindebau)
1938, Entwurf: Franz Wiesmann, Bauherr: Gemeinde Wien, 6 Geschosse, 10 Wohnungen. Relief
Gründer des Lichtental – 1662 Joh. Adam Liechtenstein 1712.
Das schmale Gebäude ist ein einfach gehaltener sachlicher Bau mit Fenstergliederung. Es wurde
erst unter NS-Verwaltung fertig gestellt.
X., Buchengasse 25–27
Kommunaler Wohnbau (Gemeindebau)
Familienasyl St. Johann
1938, Entwurf: Konstantin Peller, Karl Ehn, Bauherr: Gemeinde Wien, 4 Geschosse, 189 Wohnungen,
Inschrift: Diese Wohnhausanlage hat die Stadt Wien im Jahre 1936 begonnen und wurde 1938 vollendet.
In der Diplomarbeit von Trinkaus wurde die Wohnhausanlage aufgrund der Protokolle der Sitzung
der Bürgerschaft als achtes Familienasyl St. Johann identifiziert. Mistelbauer geht in seiner Diplom-
arbeit davon aus, dass die Anlage als Familienasyl begonnen, jedoch 1937 innerhalb des Kleinwoh-
nungshausförderungsgesetzes umgeplant und umgebaut wurde. Nach dem Scheitern des Konzeptes
der Familienasylbauten ist eine Umstellung auf eine effektivere Finanzierung durchaus plausibel.
Der Assanierungsfonds war zu der Zeit bereits mit dem Umbau des Sanierungsgebiets I., Wollzeile
ausgelastet. Eine Umwidmung als Kleinwohnungsanlage für propagandistische Zwecke, etwa um
den Erfolg des KlWFG durch höhere Wohnungsanzahlen zu garantieren, wäre also durchaus
zielführend gewesen.
Mehrere Blöcke umschließen, in Anlehnung an die Hofverbauung des Roten Wien, einen Innenhof.
Die Fassade ist durch vertikale, kurze Erker mit Gesimsen gegliedert. Denk sieht hier ein Abwei-
chen vom Stil der Familienasyle in Richtung klassischem Volkswohnungsbau.
XIII., Amalienstraße 36
Privates Wohnhaus
1937, Bauherr: Mayreder Kraus & Co Bauunternehmung, 17 Wohnungen.
Das Gebäude ist nicht erhalten.
XIII., Auhofstraße 92 a
Privates Wohnhaus
1937, Bauherr: Leopold Fischer, 4 Geschosse, 8 Wohnungen.
Die sachliche Fassade wird durch sich abwechselnde vertikale Gitterbalkon- und Fensterbänder
gegliedert. Am zwischen den Balkonen liegenden Fensterband stellen Simse eine Verbindung
zwischen den Balkonen her. Das außen liegende Fensterband bleibt sachlich glatt.
Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Title
- Das Schwarze Wien
- Subtitle
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Author
- Andreas Suttner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien - Köln - Weimar
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 296
- Categories
- Geschichte Nach 1918