Page - 251 - in Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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Kirchen, Verwaltungsbauten, Infrastruktur | 251
Es handelt sich um eine schlichte turmlose Kirche. Holzmeister versuchte damit, den religiösen
Bau in den umgebenden ArbeiterInnenbezirk zu integrieren.
Die Idee für die Ignaz-Seipel-Gedächtniskirche stammte von der Nationalratsabgeordneten Hildegard
Burjan sowie Engelbert und Alwine Dollfuß. Nach der Ermordung Dollfuß wurde dessen Sarg in
die Krypta eingestellt.
→ siehe Abb. 81
XVI., Sandleitengasse 51–53
Pfarrkirche St. Josef
1935/36, Entwurf: Josef Vytiska, Bauherr: Allgemeiner Wiener Kirchenbauverein, Bauausführung:
Mayreder Kraus & Co., Christogramm-Fenster von Karl Hauk.
Kurz nach den Kämpfen gegen die SozialdemokratInnen im Februar 1934 wurde von Heinrich
Voith eine Notgottesdienststätte in einem Saal der Wohnhausanlage Sandleiten eingerichtet. Diese
war die erste Notkirche in einem Gemeindebau. Die Pfarrkirche St. Josef löste diese
Notgottesdienststätte ab.
Vytiska versuchte den Sakralbau an die sachliche Architektur des nahen Gemeindebaus anzupas-
sen. Trotzdem war die Kirche durch einen schlanken hohen Turm und runde Fenster mit Chris-
togrammen weithin als Sakralbau erkennbar.
Das Fresko-Altarbild der Arbeiterkirche von Hans André wurde Richard Schmitz 1936 zu seinem
50. Geburtstag gewidmet.
XVIII., Gertrudplatz – Währinger Straße 95
Pfarrkirche St. Gertrud
1934, Entwurf: Karl Holey.
Der Erweiterungsbau zog eine Umorientierung der Kirche nach Süden mit monumental ausge-
bildeter Nordfront nach sich. Auf den Fenstern werden der Hl. Engelbert und der Hl. Theodor
dargestellt.
XXI., Kugelfanggasse 29–31
Pfarrkirche Hl. Elisabeth
Siedlung Bruckhaufen
1937, Entwurf: Robert Kramreiter, Bauherr: Erzdiözese Wien, Bauausführung: Amlacher & Sauer.
Die sachliche Kirche wurde bei der Umstrukturierung der wilden Nachkriegssiedlung Bruckhaufen
zur Eigenheimsiedelung, anstelle einer Notkirche als neues religiöses Zentrum erbaut. Heute ist
sie stark verändert. Der beim Neubau außen gelegene Stiegenaufgang befindet sich heute in einem
neu zugebauten Vorraum. Der Hauptraum wurde mit zusätzlichen Fenstern versehen.
→ siehe Abb. 83
XXI., Pius-Parsch-Platz 3
Pfarrkirche St. Josef und Jakob
1936/37, Entwurf: Robert Kramreiter, Bauherr: Erzdiözese Wien.
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Title
- Das Schwarze Wien
- Subtitle
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Author
- Andreas Suttner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien - Köln - Weimar
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 296
- Categories
- Geschichte Nach 1918