Page - 263 - in Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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Vergleichsbeispiele | 263
Erstmals führten VertreterInnen der Moderne wie Adolf Loos, Peter Behrens, Josef Hoffmann,
Oskar Strnad, Josef Frank, Oskar Wlach, Franz Schuster und Margarete Schütte-Lihotzky einen
Gemeindebau aus. Es wurde jedoch kein Planungsteam gebildet, wie sonst bei den Gemeinde-
bauten üblich. Vielmehr führten einzelne ArchitektInnen die Planung der verschiedenen Baublö-
cke durch. Deren Handschrift tritt deswegen deutlich sichtbar hervor. Peter Behrens plante die
Stiegen 15, 24, 25, 28 und 32, Josef Hoffmann die Stiegen 1–14 und Josef Frank gemeinsam mit
Oskar Strnad und Oskar Wlach die Stiegen 16–23.
Im Vergleich zum zeitgleich im V. Bezirk entstandenen Jakob-Reumann-Hof offenbart sich durch-
aus ein sehr unterschiedlicher Zugang der architektonischen Ausgestaltung der Höfe des Roten
Wien.
→ siehe Abb. 7
3 4 2 Ständestaat
I., Äußeres Burgtor
Österreichisches Heldendenkmal
1934, Entwurf: Rudolf Wondracek, Ausgestaltung: Wilhelm Frass, Herbert Dimmel, Leopold
Schmid.
Das wichtigste Denkmal des Ständestaates wurde 1934 nach adaptierten Plänen Rudolf Wondra-
ceks im Burgtor ausgeführt. Die fundamentale Umgestaltung des Platzes wurde jedoch durch
Finanzierungsprobleme verhindert.
Äußerlich wurde das Burgtor kaum verändert. Im Inneren entstand ein Gedächtnisraum unter
freiem Himmel, der von zwei Monumentaltreppen erreicht werden konnte. Wilhelm Frass entwarf
die acht Köpfe als Symbole der Völker der Monarchie an der Monumentaltreppe und den liegen-
den Krieger aus rotem Marmor. Die Steinschnitte der 24 Soldaten stammen von Herbert Dimmel
und Leopold Schmid. Wilhelm Frass entwarf ebenfalls vier Adler für die seitlichen Pforten zur
Ringstraße.
Die Einweihung des Denkmals durch Kardinal Innitzer am 9. September 1934 wurde in eine
Großveranstaltung eingebunden.
→ siehe Abb. 80
I., Wollzeile
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Kommunaler Wohnhausbau (Gemeindebau)
1942, Entwurf: Hans Schimitzek, 7 Geschosse.
Das sachliche Wohnhaus wird durch einen breiten turmartig hervortretenden Eckerker beherrscht,
der durch Eckfenster gegliedert wird. Die Geschäftszeile wird durch Naturstein vom Wohnbereich
abgesetzt.
→ siehe Abb. 27
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Title
- Das Schwarze Wien
- Subtitle
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Author
- Andreas Suttner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien - Köln - Weimar
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 296
- Categories
- Geschichte Nach 1918