Page - 266 - in Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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266 | Liste der Bauwerke
Der Zubau zum Kloster wird durch einen durchgehend verglasten Stiegenhauserker dominiert,
der von einem Steinkreuz bekrönt wird. Die übrige Fassade wird durch unterschiedliche Fenster-
typen gegliedert. Das Erdgeschoss und das dritte Geschoss werden zusätzlich durch ein Gurtge-
sims abgesetzt.
XIV., Isbarygasse 5–7 – Samhaberplatz 1 – Rettichgasse
Polizeiwohnhausanlage
1934/35, Entwurf: Hermann Stiegholzer, Erich Franz Leischner, Bauherr: Petrarca-Wohnhausbau-
Gesellschaft, Bauausführung: Franz Katlein, Gebrüder Schlarbaum, Universale Baugesellschaft,
Redlich & Berger, 3 bzw 4 Geschosse, 168 Wohnungen, Kunst am Bau Erzengel Michael.
Die Wohnhausanlage für Polizeibeamte lässt unschwer die politische Umwertung und die Über-
nahme architektonischer Elemente des Gemeindebaustils für eine der bevorzugten Gruppen des
Dollfuß-/Schuschnigg-Regimes erkennen. Weihsmann hebt den kasernenartigen Charakter
dieser Polizeisiedlung hervor. Ein Novum stellte 1934 jedenfalls die Integration einer Polizeistation
in die Hofverbauung dar.
Die Fassade wird durchgehend durch im kurzen Abstand angeordnete Erker und Risalite geglie-
dert. In der Isbarygasse wacht der auf einem Drachenkopf stehende, geharnischte Erzengel Michael
über dem überhöhten Hofeingang.
In der Literatur wird die Polizeiwohnanlage auch als Engelbert-Dollfuß-Hof bezeichnet, wobei die
Zuordnung des Namens nicht genau zu erruieren ist. Beispielsweise trug die Polizeiwohnhaus-
analage XVI., Possingergasse 59–61 – Koppstraße – Zagorskigasse den Namensschriftzug Dollfuß-
Hof.
→ siehe Abb. 43
XIV., Linzer Straße 154–156–158
Kommunale Wohnanlage (Gemeindebau)
Lützow-Hof
NS-Volkswohnungen
1938–1942, Konstantin Peller, Bauherr: Gemeinde Wien, 110 Wohnungen.
Der für ein achtes Familienasyl vorgesehene Standort wurde Ende 1936, laut Trinkaus, zugunsten
der X., Buchengasse 25–27 aufgegeben. Erst unter NS-Verwaltung wurde ein Gebäudekomplex
errichtet. Die einzelnen Trakte stehen aus Gründen des militärischen Luftschutzes weit ausein-
ander. Ein Naheverhältnis zur Siedlungsarchitektur der 1950er und 1960er Jahre ist gegeben.
Die Giebelfront der drei Gebäude ist gegen die Linzer Straße gerichtet. Die dazwischenliegenden
Freiflächen wurden Ende des 20. Jahrhunderts durch Lärmschutzwände geschlossen.
XVIII., Gentzgasse 72
Privates Wohnhaus
Zum luckerten Stein
1934, Entwurf, Bauherr und Bauausführung: Hans Schneider jun., 4 Geschosse.
Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Title
- Das Schwarze Wien
- Subtitle
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Author
- Andreas Suttner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien - Köln - Weimar
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 296
- Categories
- Geschichte Nach 1918