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VORWORT
In den beiden aus Fördermitteln des FWF nanzierten Projekten Dialect cultures I
(2010 2013) und Dialect cultures II (2013 2016) unternahm unser interdisziplinäres
TeamdenVersuch,dieerstaunlicheVielfaltanErscheinungsformenundFunktionswei-
sen bairisch-österreichischer Dialektkunst vor 1800 wieder sichtbar zu machen. Gefun-
denwurdengut4000dialektalebzw.dialektnaheliterarischeTexteausdiesemZeitraum,
vondenendieHälftenachdiversenAuswahlverfahren(Authentizität,Datierung, Inten-
tionalität und Extension des Dialektgebrauchs, Umfang etc.) in das Untersuchungskor-
pus aufgenommen wurde. Bekannt, doch noch nicht autopsiert sind weitere Tausende
handschriftliche Seiten mit dialektalem Material in Bibliotheken und Archiven des In-
und Auslands; dazu kommen noch Texte, die aufgrund von Datierungs- oder Zuord-
nungsproblemenzurückgestelltwurdenodervorerstnurinstandardnäherenFassungen
vorliegen.
Da also die philologische Erfassung und Aufarbeitung des Materials letztlich nur
als
work in progress` möglich ist, wurden zwei Datenbanken erstellt: In einer lediglich
teamintern zugänglichen Arbeitsdatenbank, die auch nach Projektabschluss weiterhin
für laufende Forschungen, Lehrveranstaltungspraktika und als Projektarchiv in Betrieb
bleibt, sind bislang beinahe 1500 Werke in 2200 Varianten eingetragen, kommentiert,
ediert oder als Digitalisat einsehbar und im jeweiligen Wissenskontext verlinkt. Diese
Datensätze werden sobald die jeweiligen Lektorierungstätigkeiten abgeschlossen und
die urheber-, medien- und bildrechtlichen Fragen geklärt sind sukzessive in eine all-
gemein zugängliche Präsentationsdatenbank (http://gams.uni-graz.at/context:dic) ein-
gespeist, um sie der Wissenschaft und einem interessierten Publikum zugänglich zu
machen. Jeder Werkeintrag ist verlinkt mit der Autor/Komponist-Kategorie, mit den
Quellenbeschreibungen sowie den Literaturangaben. Sind mehrere Varianten überlie-
fert, werden die Differenzen in den jeweiligen Einträgen diskutiert. Auf die Rekon-
struktioneines
Originals`mittelsKollationundLesartenanalysewirdimSinnederNew
Philologyverzichtet.DochistzurOrientierungeineQuellealsPrimärvariantemarkiert,
die(bisaufWiderruf)dasIncipitbzw.denTiteldesWerksbestimmt;indenmeistenFäl-
len ist sie auch Basis der kritischen Edition, die als Datei ebenso beigefügt werden soll
wieeineallfälligebereitsveröffentlichteTranskription.
Die Vorteile dieser Präsentationsform liegen auf der Hand: Erstmals sind nun im
Idealfall und nach Maßgabe der (urheber-)rechtlichen Möglichkeiten alle Materia-
lien und Informationen von der Quelle bis zur Forschungsliteratur auf einer Plattform
verfügbar. Die Transkription kann am Digitalisat überprüft, die Analyse mit dem For-
schungsstand abgeglichen, das Werk biographisch und kontextuell verortet werden.
Diese jetzt schon einzigartige Materialsammlung zur Dialektkunst umfasst Hunderte
Ersteditionen. Dazu wurden bislang über 130 Autoren (darunter auch eine Dichterin)
und Komponisten biographisch-bibliographisch erfasst, Pseudonyme soweit möglich
aufgelöst,Werkzuschreibungenüberprüft, getätigtoderauchrevidiert.
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800
Eine andere Literaturgeschichte
- Title
- Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800
- Subtitle
- Eine andere Literaturgeschichte
- Authors
- Christian Neuhuber
- Stefanie Edler
- Elisabeth Zehetner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20630-9
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 652
- Keywords
- Germanistik, Dialektliteratur, Bairisch, Sprachwissenschaft, österreichische Dialektkunst
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen