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Aflenz. 295
verfolgt, welcher in 1 St. die Höhe erreicht. Aussicht auf den ganzen Zug
des Hochschwab ; überaus lohnend und instructiv. Abstieg am besten gegen
den Kulm- (oder Kolben-) Sattel, längs des Floningrückens (an den Zaun),
1. hübscher Blick auf St. Kathrein. Vom Sattel durch den Wald zum Alm-
bauer (unbewohnt) kommt man wieder zum Eder.
IH. A f l enz -Turnau- S t. Marein im Mürzthale. Tägliche
Fahrpostverbindung Aflenz-Tnrnau 60 kr. per Person. Man verfolgt die
Straße bis Grassnitz 1 % St., von wo man r. abzweigend über Seebach
in % St. Turnau erreicht.
G.: Alex. Karion, 8 Z., gute Küche, Fleischhauer; Rup. Aigner GZ.;
J. Schöberl 4 Z. ; S. Richter 4 Z. und T. Steinberger 3 Z., Zimmerpreise:
40 kr. bis 1 fl. per Tag. Alle G. gut und namentlich die erstgenannten mit Com-
fort eingerichtet.
Post- und Telegrafenstation.
Fahrgelegenheiten nach Kapfenberg lspännig 3 fl. 50 kr. bis 4 fl.,
2spännig 8 fl.; nach Seewiesen und Aflenz: lspännig 1 fl. 50 kr., 2spännig 311.
Volksschule: 3classig g. 1795. Im Schulhause zwei Trommeln aus der
Franzosenzeit.
Volksgebräuche und Sagen: Sonnenwendfeuer, Todtenzehrungen.
Sage von der eisernen Thüre am Rauschkogel vor der Höhle mit den Schätzen,
der sich 12 Uhr nachts in der Christnacht öffnet,
Industrie: Säge- und Mauthmiihlen.
Turnau, großes, stattliches Dorf mit 65 H. und 540 E. (Gemeinde
210 H. und 1900 F.), auf 784 m Sh., liegt sehr freundlich in einer nur
nach W. offenen Weitung des Stübmingthales, am ö. Rande des Seethaler-
beckens, reizend eingebettet zwischen den sanft ansteigenden, mit Lärchen
und Fichten bewaldeten Thallehnen, malerisch überragt von der n. des
Dorfes auf einer Anhöhe liegenden Pfarrkirche. Abseits von den lärmenden
Hauptstraßen gelegen, besitzt Turnau außer seiner ruhigen und schönen
Lage viele Vorzüge, welche es zu einer Sommerfrische sehr geeignet machen.
Diese sind: die Nähe großer Nadelholzwaldungen, vortreffliche Unterkunfts-
verhältnisse bei mäßigen Preisen und eine wahrhaft reizende Umgebung.
Spaz iergänge und Ausf lüge : Nach Seebach , mit guter
Werksrestauration, X/A St., und nach Au, mit Hammerwerken und drei
Gasthöfen am Eingange des pittoresken Seewiesenthaies, V2 St. Aus-
s ichtspunkte : gegen S. J/2 St. auf den Michlberg und gegen N.
auf das E i c h li o 1 z ; reizende Waldpromenaden. Am Hochanger ,
1683 m, nw. 2% St. Der Weg zweigt 10 Min. nach der Kirche bei einem
Wegkreuz 1. ab, zieht sich die waldige, w. Thallehne hinan und erreicht
die Kammhöhe bei der Osteralpe, Gasthaus. Von hier nun immer am
Bergrücken fort zur Spitze. Die überraschend schöne Aussicht um-
fasst: N. die Zellerhütte, Ötscher, Wetterin, Tonion, Wildkamp und Proles-
wand; NO. die sich von hier besonders imposant zeigende Hohe Veitsch
mit der Rax und dem Schneeberg; SO. die Pretulalpe, Wechsel, Osser;
S. Hochlantsch, Schöckel und Rennfeld, dann in weiter Ferne den Bacher-
zug und die Brucker Alpen. Im Vordergrunde die Abstürze der Mitteralpe
und der Gschirrmäuer; SW. die Judenburger Alpen mit den Zinken;
NW. der Reiting und der ganzen Hochschwabzug bis zur Aflcnzer Staritze.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918