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Strechau. — Trieben. 239
Strechengraben bis zum Streckmaierwirt. Das einstöckige Almliaus des
vulgo Strechmaier wurde zu einem Jagdhause umstaltet. Bis liieher 3 Stdn.
Nun zweigt der dunkelroth markierte Weg auf den Bösenstein 1. durch
den Seitenstallgrahen ab, auf welchem man über die Moseralpe in 4 Stdn.
mühsamen Kletterns über brüchiges Gestein den Gipfel des Bösenstein
erklimmt. Aussicht und Abstiege siehe Trieben.
4. Auf den Kampl 1520 m und Stein am Mandl 2042 m. Der
Aufstieg erfolgt s. von Kottenmann über die Lacknerhube und erreicht
man in 2 Stdn. die Almhütten und in einer weiteren Stunde die Höhe
des Stein am Mandl mit sehr schönem Höhenpanorama und reicher Speik-
flora, ah über die Klabrutten (Thalkessel mit kleinem See und schöner
Flora, auch Glohocken) nach Rottenmann 5 Stdn.
Station Trieben.
G. : Gasteiner, Sitzgarten; Klarmann, Sitzgarten; Seebacher;
Herb wer tne r , großer Garten, Kegelbahn; Zugger (Post) Garten;
Kunigunde S t r i ck , sämmtlich mit mehreren Fremdenzimmern.
V e r e i n e : Feuerwehr g. 1878, mit schönem Depot; Gesangsclub ;
Blechmusikkapelle.
Vo lkschu le : zweiclassig, g. 1795.
Indus t r i e . S t i f tAdmon t ' s c l i e W e i ß b l e c h w a r e n f a b r i k ,
80 Arbeiter, erzeugt jährlich circa 10.000 q feine Druckbleche. — Holz-
pappefabrik, Jakresproduction 1000 q Holzstoff und und 2500 q Holz-
pappe. Brettersägen, Graphithau im Sunk.
Trieben, industriereiches großes Dorf mit 71 H. und 672 Einwohner
auf 704 m Sh. am n. Endpunkte der wichtigen, von Judenburg über den
Tauern ziehenden Römerstraße, Domicil eines Werks- und Districtsarztes,
liegt am Ausgange des scliluchtartigen Wolfsgraben, in dessen Engen sich
die Admontische Werksanlage mit ihren -schlossartigen Bauten weit hinein-
ziehen. Es ist touristisch als Ausgangspunkt für die Partien auf den herr-
lichen Bösenstein, den Trieben und Gricsstein, sowie über die Kaiserau
nach Admont wichtig.
Die alte und ansehnliche Colonie Trieben wird 1074—1084 (als
Triebein etc.) in der Urkunde über die vom Erzbischof Gebhard von
Salzburg dem Stifte Admont geschenkten Güter zuerst erwähnt und be-
stand hier schon 1160 eine dem hl. Andreas geweihte Kirche, wie auch
1150 mit Hartnied von Trieben ein gleichnamiges Gcschlecht auftritt.
1351 bestimmte Herzog Albrecht, dass nur die Weinschenken zn Gais-
horn, Trieben und Oberöblarn als zu Recht zu betrachten sind. 1735 erhielt
die Kirche bedeutende Schenkungen.
Am 10. August 1480 verbrannten die Türken den Ort.
Schon 1553 ertheilte Ferdinand I. dem Rupert Metthammer die
Licenz, in Trieben einen großen Hammer zu errichten. Ein Sohn des Ge-
nannten, Wolfgang, verkaufte das vergrößerte Werk Jänner 1578. In
diesem Werke wurde schon damals Blech gewalzt.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 2
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892-1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.1 x 20.37 cm
- Pages
- 613
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918