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520 Krakaudorf.
stellt wurde. Sie bietet Raum für nahezu 30 Touristen, wofür über die Hälfte
Betten vorhanden sind.
Die Stuhlecker haben insbesonders nach mehrfacher Richtung sehr correcte
Markierungen von der Hütte aus vorgenommen, u. zw. nach Seebach und Tauern-
wirt und Krakaudorf, beziehungsweise umgekehrt, andererseits aber auch vom
Etrach-See auf das Ruprechtseck, dann von der Schoberhütte über das Hubenbauer-
thörl nach Klein-Sölk und von diesem Thal auf den Predigstuhl, sowie von der
Hütte auf Siißleiteck und das Bauleiteck, namentlich wird aber, wie erwähnt, der
Steig über das Schimpljoch, zwischen diesen beiden Spitzen über Hohensee ins
Sölkthal und ein Anstieg zum Knallstein markiert werden.
4. Ranten und P r e b e r - G r a b e n. Das Rantenthal(graben) vom Tauern-
wirt aufwärts verfolgend, gelangt man in 1 Std. zur Thalspaltung, indem r. der
Rantengraben, links der Prebergraben, beide durch den Mitterberg geschieden,
abzweigt.
Der Prebergraben, der letzte westwärts in Steiermark, der von den Nie-
deren Tauern sich herabzieht, hat viele Almen und steigt zuletzt im Anblicke der
mächtigen Alpkarspitze gegen das 2295 m hohe Preberthörl an, senkt sich so-
dann in ein Felsenkar, steigt abermals an und führt dann durch sehr sumpfiges
Terrain zur inneren und vorderen Neualpe und weiter hinaus zum Schwarzen See,
vom Tauernwirth mindestens 6 Std. Kürzer und lohnender ist der Übergang
durch den Rantengraben am Rantensee vorbei übers Rantenthörl 2272 m, zum
Schwarzen See und hinaus in die Kleinsölk und zur Haltestelle Stein. Nachtquar-
tier meist in der hochgelegenen Rantenalpe, nächst welcher 3 kleine Alpseen liegen,
Boden-, Vor- und Hinterkar-See, wovon der Bodensee leicht erreichbar ist.
Alle diese Thäler und Übergänge zeigen den Charakter echter Tauernthäler,
Wasserreichthum, viele Almen und braungrüne Felsenschroffen und Geröllmassen,
in welchen kleine Alpenseen eingebettet sind.
5. Auch die weit nach Süd vorgeschobene, in 3 Std. leicht ersteigbare
Dockneralpe (2207 m) bildet vielfach ihrer schönen Aussicht halber das Ziel eines
Ausfluges vom Tauernwirt.
Krakaueben — Krakaudorf
(leicht 1% Std.).
Zurück bis zur Wegtheilung, 5 Min., dann links hinab zum
Etrachbach, welcher einen Hammer und eine Säge im Betriebe erhält? nun
an einer Kapelle mit hübschen Zirben vorbei, wieder in wenigen Minuten
zum sonnseitigen Gelände hinauf. Der Weg zieht nun völlig eben an ein-
zelnen Höfen dahin, um sich sodann wieder etwas zum Bette des kleinen
Mühlbachgrabens zu senken, welcher die Grenze der Gemeinden Krakau-
liintermühl und Krakaudorf bildet. Nach kürzerem Anstiege zieht der Weg
weiter anfangs eben dahin, senkt sich aber sodann etwas gegen Krakaudorf,
dessen Kirche schon lange sichtbar ist.
Von dem hochragenden Kirchbüchel, auf welchem sich Kirche und
Pfarrhof befinden, dehnt sich das Dorf mit seinen malerisch zerstreut
liegenden hölzgebauten Gehöften den Berghang hinab aus. Beim oberen
Wirt zeigt in der Wirtsstube der Trambaum die Jahreszahl 1567.
Der Name erscheint urkundlich erst im J. 1381, wo Graf Fried-
rich von Ortenburg den Wülfing Welzer mit Gütern belehnt ; auch hatten
die Dynasten der Stubenberge hier schon frühe Güterbesitz. Krakaudorf
bildete stets eine Filiale von Ranten, bis 1756 hier eine eigene Seel-
sorgestation errichtet wurde.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 2
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892-1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.1 x 20.37 cm
- Pages
- 613
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918