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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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147 Vierte Beobachtung. Ein kleines Mädchen von 1 4 ^ Monaten, stark und gesund, hatte eine beträchtliche Menge von unreifem Stechapfelfamen ver> schluckt. Die Mutter, welche davon nichts wußte, legte bald hernach das Kind an die Brust, worauf es die Milch nebst einzelnen weiß- lichen Körnern wegbrach. Der gerufene Arzt fand bei der kleinen Kranken erweiterte Augensterne, staunenden, ausdrucklofen Blick, rothes Gesicht und immerwährende Unruhe. Das Kind schien des Gesichtes beraubt, es sah weder bekannte Personen, noch feine Lieblingsfachen, und es schien eingebildete Gegenstände in einer gewissen Entfernung zu erblicken, nach denen es die Hände aus- streckte und sich sogar an den Seitentheilen der Wiege emporhob. Die Haut war bald blaß, bald dunkelroth. Der Aizt gab ein Viech« mittel, worauf eine große Menge Stechapfelsamen erbrochen wurden, das Brechmittel wurde wiederholt, bis das Kind keine Samen mehr erbrach. Dennoch blieben die angeführten Zufälle: das Suchen und Greifen nach entfernten Gegenständen ohue Bewußtsein wird fortgesetzt, das Kind gibt keinen Laut, keinen Schrei, keine Klage von sich, es bewegt sich ohne Grund und Veranlassung. Am Abende werden durch ein Klystier noch etwa 80 Stechapfelsamen entleert, worauf regelmäßiger Schlaf, doch mit Stößen in den Gliedern eingetreten war. Am folgenden Morgen ist zwar das Gesicht noch unsicher, das Kind faßt Gegenstände erst nach langem Besinnen, doch hat es die Brust zweimal mit Vergnügen genommen. Im Verlaufe des zweiten Tages wurden mit dem Stuhlgange noch etwa 15 Samen entleert, so daß im Ganzen etwa 200 Körner verschluckt sein mochten. Am Abend befindet sich die kleine Kranke sehr wohl und unter Abgang noch einiger Samenkörner erfolgt in den nächsten Tagen die völlige Herstellung, (Pecirka Giftgewächse Oesterreichs und Deutschlands.) Fünfte Beobachtung. Ein Gemeiner des 13. Husarenregimentes erhielt von seinen Eltern Stechapfelsamen, mit dem Rathe, selben zu verzehren, wenn es ihm nicht mehr freuen sollte zu dienen, indem er dann krank und entlassen werde. Er that' dieses auch, indem er sich diesen
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Title
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Author
Anton Woditschka
Publisher
Eigenverlag
Location
Graz
Date
1871
Language
German
License
PD
Size
12.29 x 18.88 cm
Pages
442
Keywords
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Categories
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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