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Was hier in Bezug auf die Eigenschaften und Wirkungen
des wahren Eisenhutes angegeben worden ist, gilt in höherem ober
geringerem Maße auch von den weiter aufzuführenden Eiseuhut«
arten. Die Angaben der Schriftsteller über ihre relative Wirksam»
keit weichen vielfach von einander ab und können um so weniger
in Uebereinstimmung gebracht werden, als die Wirksamkeit einer
und derselben Art unter verschiedenen Umständen sehr variirt (ab«
wechselt), wie es denn namentlich ausgemacht ist, daß durch die
Cultur die Schärfe der Pstanze sich sehr vermindert.
Tödtliche Vergiftungen durch den Eisenhut sind nicht selten
vorgekommen, und wollen hier einige Fälle angeführt werden.
Vergiftungen durch Eisenhut.
Erste Beobachtung.
Ein Mann aß Abends um acht Uhr Salat aus grünen
Pflanzen, wozu man aus Versehen Blätter von Eisenhut beige>
mischt hatte. Er bekam sogleich brennende Hitze auf der Zunge und
dem Zahnfleische und eine Reizung in den Backen. Es schien ihm,
als ob er kein Blut mehr in den Gliedern hätte. Da trank er
viel Oel und Thee, worauf er sich erbrach. Anstatt aber zu ver-
schwinden, nahmen die Krankheitserfcheinungen zu. Um 10 Uhr
kam der Arzt, er fand den Kranken im Bette liegend, die Augen
und Zähne unbeweglich, Hände und Füße kalt, den Körper überall
mit kaltem Schweiße bedeckt, den Puls kaum fühlbar und das
Athmen so kurz, daß es schwer war, dasselbe wahrzunehmen.
Nach mehrmaligem, auf ein Arzneimittel erfolgten Erbrechen hob
sich der Puls ein wenig, war aber auch unregelmäßig. Erst am
folgenden Morgen ging es bei zweckmäßiger Behandlung dem Kran-
ken besser; bald darauf wurde er vollkommen hergestellt. (Pecirka,
Giftgewächfe Oesterreichs und Deutschlands.)
Zweite Beobachtung.
Fünf Personen tranken jede ein Glas Kornbranntwein, worin
man statt Liebstöckelwurzel aus Versehen die zerschnittene Wurzel
von Eisenhut hatte weichen lassen. Sie bekamen bald darauf sehr
ernste Zufälle, drei von ihnen starben nach 2 Stunden unter fol«
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Title
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Author
- Anton Woditschka
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Graz
- Date
- 1871
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.29 x 18.88 cm
- Pages
- 442
- Keywords
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Categories
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie