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Abschnitten, schwach behaart, blasMun, Die Krone hat eine sehr lange,
grünlichweiße, gestreift?, walzcniörmige, oben stark erweiterte Röhie
und einen röthlichen, mit fünf zugespitzten, gewimperten und gefalteten
Zähnen versehenen Saum. Die filnf grangelben, an der Spitze blaß»
röthlichen Staubgefäße sind s« lang wie die Röhre, ihre pfeilförmigen
grünlich gelben Staubbeutel umgeben die grüne knopfförmige Narbe
vor der Befruchtung kranzartig, ziehen sich aber dann zurück, Frucht-
knoten glatt, grlin, eiförmig, oben zugespitzt mit fadenförmigem Griffel.
Frucht, Kapscl biaun, zweifächerig, uieifurchia, eirund-kegel-
fo'rn'ig, zweimal so lan^ als der Kelch; sie öffnet sich an der Spitze
in vier Klappen und enthält viele kleine braune Samen.
B l ü t h e z e i t und Fundo r t , Blüht im Juni—Septem -
ber, ist in Südamerika und Westindien einheimisch und wirb in allen
Welttheilen cultivirt; dient auch als Zierpflanze in unseren Gärten,
Eigenschaften und Wirkungen.
Die Tabakpflanze hat einen starken, betäubenden Geruch,
einen scharfen, bitteren, ekelerregenden Geschmack und enthält ein
eigenthümliches Alkaloid, dem man den Namcn Meotiu ssegeben
hat, MLotikmiu, den sogenannten Tabakkampfer; einen bitteren
Ertractivstoff; Harz, Salze u. s. w.
Das Mootiu ist das wirksame Princip des Tabaks, ist in
reinem Zustande eine farblose, klare, ölartige Flüssigkeit von schar-
fem, zuletzt unangenehmen, stechenden Tabakgeruch und anhaltend
scharfem Geschmack; es gehört zu den heftigsten Giften und über-
trifft die andern narkotischen (betäubenden) Alkaloide und Stoffe,
wie vaturiu, H.ti'opiu, ^.oomtiu, Di^italin, selbst lloiiiia noch bei
weitem an giftigen Eigenschaften. Ein Viertel Tropfen von Riou-
tiu vermag schon ein Kaninchen und ein Tropfen einen Hund zu
todten. Auf die Pupille wirkt es nicht erweiternd, wie verschieden
andere narkotische Substanzen.
Das Mootiauill ist eine feste, fettige, flüchtige Substanz von
tabakartigem Geruch und von bitterem, etwas aromatischem Ge-
schmack, welche sich im Wasser und verdünnten Säuren nicht, hin°
gegen im Alkohol und Aether leicht löst; schon in kleiner Menge
in die Nase gebracht. Niesen erregt und zu Gran 1 innerlich ge-
nommen, Schwindel, Uebelkeiten und Neigung zum Brechen ver-
ursacht.
Der Gehalt an Mootiu ist indessen sehr gering: aus einem
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Title
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Author
- Anton Woditschka
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Graz
- Date
- 1871
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.29 x 18.88 cm
- Pages
- 442
- Keywords
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Categories
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie