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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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182 Pfund Blätter erhielt Schlöfing 2 bis 4 Percent; guter virgini- fcher Tabak ist reichhaltiger an wirksamen Bestandtheilen. Ueber. Haupt variirt (ändert) die Pflanze in ihren Eigenschaften ungemein, je nach der Spielart, nach dem Klima, dem Boden, in dem sie gepflanzt wird, der Ait der Düngung u. f, w. In dem Tabak, wie er zum Behuf des Schnupfens und Rauchens in den Handel kommt, hat die Pflanze durch eine Art Gährung und durch die sogenannten Beizen, öfters auch durch Beimischung von anderen Stoffen eine Veränderung erlitten; wobei ein Verlust an Alkaloid unvermeidlich ist, zum Theile sogar indirect (mittelbar) angestrebt wird, um dessen Menge auf das richtige Maß herabzusetzen. Das Mootiu findet sich alsdann auch wenigstens im Schnupf- tabak, als Esfigfäurefalz vor und kann nur durch Aether aufgelöst werden. Die Samen des Tabaks enthalten gegen vierzig Procent eines fetten milden Oeles. Die Wirkung des Tabakes beruht vorzugsweise auf der Af° ficirung der schleimabsondernden Flächen und der Harnorgane, we- niger der äußern Haut, daher erregend auf den Auffaugungs- und Abscheidungsproceß; andererseits auch vermöge seines betäubenden Grundstoffes (des Meotiu) auf die Afficirung des Nervensystems. Die hervorstechendste Erscheinung in seiner Wirkung ist die Herab- stimmung des Herz- und Pulsschlages (nach Hertwig fiel derselbe von 38 auf 2? Schläge in der Minute), welche sich bis zur Läh- mung der Herzthätigkeit steigern kann; ferners die Beeinträchtigung des Athmungsgeschäftes, das meist langsam und mühsam wird; sodann die große Beängstigung in der Pra'cordialgegenb (Herz- gegend), mit Neigung zur Ohnmacht; und vor Allem die Erschlaf» fung und lähnuugsartige Abspannung der Bewegungsorgane (Mus» teln). Es geht daraus hervor, daß die Einwirkung des Tabakes vornehmlich auf das Rückenmark gerichtet ist, Dieß ist auch der Grund, weshalb der Tabak im Tetanus (Starrkrampf) sich so wirk- sam beweist. Außerdem wirkt der Tabak auch reizend auf die ersten Wege, woher das Magenbrennen, die Darmaffection, das Erbre» chen, Purgiren :c. Die rohe grüne Pflanze verursacht in einer beträchtlichen Menge durch den Geruch schon Betäubung. Die Berührung der trockenen Blätter mit der unverletzten Haut auf Brust und
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Title
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Author
Anton Woditschka
Publisher
Eigenverlag
Location
Graz
Date
1871
Language
German
License
PD
Size
12.29 x 18.88 cm
Pages
442
Keywords
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Categories
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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