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Frucht. Die Samenkapsel bleibt mit dem Kelche versehen, hängt
abwärts, ist länglich, fünfeckig, fllnffächerig, und springt »n der Basis
auf, Anfangs mit silberigen Punkten besetzt, wird aber zur Zeit der
Reife rostfarbig. Samen fehr klein, länglich, zugespitzt, mit einer netz»
artigen Oberfläche versehen.
Blüthezeit und Fundort. Diese Pflanze blüht im Juli
und August, wächst hie und da auf sumpfigen Torfmooren. In der
Steicrmait findet man sie auf den Torfmooren bei Admont.
Eigenschaften und Wirkungen.
Die jungen Blätter des Sumpfporstes riechen ziemlich ange-
nehm balsamisch, später aber unangenehm terpentinartig, sogar
betäubend und kopffchmerzerregend. Der Geschmack ist bitter und
zusammenziehend. Die wesentlichen Bestandtheile der Pflanze sind
ein flüchtiges Oel von betäubendem Geruch und gewürzhaft bren-
nendem Geschmack, eisengrünen Gerbstoff, ein brauner Farbstoff
u. f. w. Der Sumpfporst besitzt betäubende Eigenschaften; auch
erregt er leicht Erbrechen. In früheren Zeiten wurde der Sumpf»
porst statt des Hopfens bei der Bereitung des Bieres verwandet.
Dergleichen Bier zeichnete sich durch heftig berauschende Wirkungen
aus, es erregte Schwindel, Kopfschmerzen, Koliken, Delirien u. s. w.
Auch wird diese Pflanze von gewissenlosen Bierbrauern auch öfters
dazu verwendet, um schlechtes Bier kräftiger und berauschender
zu machen. Von dem zahmen Vieh fressen nur die Ziegen das
Kraut des Sumpfporstes. Der heftige Geruch des älteren Krautes
vertreibt die Motten aus den Kleiderschränken; hält auch, wenn
man es zwischen die Betten steckt, die Wanzen ab. Ein Absud mit
Wasser vertreibt die Läuse beim Rindvieh und bei Schweinen.
Dagegen lockt der Geruch des Krautes, wenn man die Binnenkörbe
damit reibt, die Binnen an. Der Snmpfporst enthält in feinen
Blüthen viele Honiggefäße, die die Bienen sehr eifrig aufsuchen,-
der Honig empfängt aber dadurch eine betäubende Kraft und einen
etwas bittern Geschmack.
Vergiftungen durch Sumpsporst.
Erste Beobachtung.
Ein 25jähriges Mädchen hatte gegen einen krankhaften Zu»
stand 4 Tropfen voll, stark gekochten Sumpfporst mi! Amber oder
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Title
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Author
- Anton Woditschka
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Graz
- Date
- 1871
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.29 x 18.88 cm
- Pages
- 442
- Keywords
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Categories
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie