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Vor 1918
Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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— 92 — baehes mit der Lafnitz gelegene, in der ganzen Ost-Steiermark als trefflich bekannte Gasthaus Beigütel des Franz Lehner erreicht. Fremdenzimmer mit zwei Betten ä 40 kr., Küche und Keller vorzüglich, gastliches Heim. Von saftig grünen Wiesen und wildschäumenden Gebirgswässern umsäumt, ein- gebettet zwischen prächtigen Laub- und Nadelholzwaldungen, bildet das kleine, aber so wirthliche Beigütel ein vorzügliches Standquartier für eine ganze Reihe Thal-, Hügel- und Gebirgs- touren, und zwar : 1. Nach Reinberg. Wenige Minuten von Beigütel, wo die donnernd daherstürzenden Wässer der Lafnitz und des Vorauer- baches sich vereinigen, liegt hoch über den Thälern am Ende jenes Höhenzuges, der von den genannten zwei Wässern begrenzt wird, auf waldumschlossener kleiner Fläche das uralte Kirchlein, zu dem wir vom Eingange der Vorauerstrasse, rechts ein Gehege übersetzend, durch schattigen Tannenwald in 20 Minuten emporsteigen. Nicht immer war es so friedlich uud waldeinsam hier, wie heute, stand doch einst auf dem nahen Felsgipfel, der, steil abfallend, wie eine Landzunge, von der Lafnitz und Vorau bespült wird, die Hochburg, derer von Reinberg, von welchen sich schon 1217 ein Wülfing und sein Bruder Wolf- her, ein tapferer Kreuzfahrer, historisch nachweisen lassen. Ein Sohn eines (lieser Brüder, Namens Heinrich, wird als schlimmer Raubritter bezeichnet. Später wurde die Burg von Schaifern, Pflegern oder Burggrafen verwaltet, als deren Erster, 1309, Hanns von Friedberg, Schett'er ze Ruembach, und als Letzter, 1403, Chunrat der Perner ze Ruemberg erscheint. Von dieser Zeit verschwindet die Burg aus den geschichtlichen Annalen und dürfte daher gegen Ende des 15. Jahrhundertes den Mordbrennerschaaren AVilhelm Baum-kirchers, gleich vielen anderen umliegenden festen Edelsitzen, oder wie die Sage wissen will, einem Bauernaufstände zum Opfer gefallen sein Die Hochburg war gegen Norden und Westen mit heute noch sichtbarem Wallgraben bewehrt, ausserdem markiren noch einige Bodenerhebungen die Conturen der ehemaligen Baulichkeiten, wie auch noch Reste von Parapetmauern an der Südseite und der Cisterne an die Hochburg erinnern. Die tiefer liegenden Gebäude des Unter-schlosses, die sich bis zur heutigen Kirche ausgedehnt haben mögen, beschützte ein zweiter Graben. Der alte Burgweg führte an der Süd-seite des Schlosses empor und mündete in dem heute noch benützten Hohlweg, der unter der Friedhofsmauer im Westen ansteigt.
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Die nordöstliche Steiermark Eine Wanderung durch vergessene Lande
Title
Die nordöstliche Steiermark
Subtitle
Eine Wanderung durch vergessene Lande
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
-
Location
Graz
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
10.93 x 17.9 cm
Pages
498
Categories
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