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Das Geschlecht der Trautmannsdorf-Weinsberg.
Die Trautmannsdorfer sind nächst den Grafen Herren von
Stuben-berg
das älteste Adelsgeschlecht der Steiermark. 1336 bestätigte
Kaiser Ludwig seinem Kammermeister Hector v. Trautmannsdorf ein
Adelsalter von 352 Jahren dieser Familie, und im Diplome Kaiser
Fer-dinands
II., welcher die Brüder Maximilian, Sigmund Friedrich und
Hanns David in den Grafenstand erhob, wird für das „uralte
herr-liche
Geschlecht deren von Trautmannsdorf über 780 Jahre adeliger
rittermässiger Stand ausgewiesen. Zahllos sind die Ruhmesthaten
dieses Geschlechtes, das insbesonders in den Kämpfen gegen die
Feinde des Kaisers und des Reiches sich hervorthat. In der
Ent-scheidungsschlacht
auf dem Marchfelde am 26. August 1278 fielen
13 aus dem Hause Trautmannsdorf ritterlich auf ihre Schilde. Bei
Mühldorf kämpften 23 Trautmannsdorf für Friedrich den Schönen;
4 davon fanden den Heldentod und 16 wurden schwer verwundet
und gefangen, unter den Letzteren auch obgenannter Hector von
Trautmannsdorf, der Leidensgefährte seines Herrn auf der Veste
Trausnitz, der später nach der Versöhnung mit König Ludwig dem
Baier von diesem zum Lohne für seine seltene Treue in den eigenen
Dienst berufen wurde. Christoph von Trautmannsdorf war Domherr in
Salzburg, wurde 1477 Bischof von Seckau und starb 1480. Erasmus von
Trautmannsdorf (1526—1551) war auch Landesverweser in Steyer.
Adam von Trautmannsdorf, geb. 1579, ein berühmter Krieger, glänzte
durch seine Tapferkeit an der Kulpa, bei Fileck, Raab und Erlau,
wurde unter Kaiser Ferdinand II. Hauptmann der Hatschieren und
Oberst an der croatischen Grenze, dann General, that sich im
Uskoken-und
im friaulischen Kriege gegen die Venetianer besonders hervor
und leitete auf das Umsichtigste die Vertheidigung von Görz gegen
die übermächtigen Venetianer, wobei er 1617 durch einen Schuss
aus einer feindlichen Feldschlange tödtlich getroffen wurde. Sein
Bruder M aximilian, Ritter des goldenen Vliesses u. s. w., 15S4 geb.,
war Obersthofmeister der Kaiserinnen Anna und Eleonora und des
Kaiser Ferdinand II., schloss 1620 zu München den wichtigen Bund mit
Maximilian von Bayern, schloss nach dem Siege bei Nördlingen 1635
den berühmten Prager Frieden und beendigte, indem er als erster
Botschafter und die Seele des Ganzen den westphälischen Frieden
zu Osnabrück mit den Schweden, und mit Frankreich 1648 zu Münster
unterzeichnete, den dreissigjährigen Krieg. Zum Lohne für diese
wichtigen Dienste wurde Maximilian mit seinen Brüdern in den
erb-ländischen
Reichsgrafenstand erhoben und erhielt u. A. auch die
Herrschaft Weinsberg, wovon dieses Geschlecht noch jetzt den Namen
führt. Er starb 1650. Sigmund Friedrich Graf von
Trautmannsdorf-Weinsberg
war um 1660 Landeshauptmann in Steiermark. 1664, in
der Schlacht bei St. Gotthardt blieb unter zahlreichen tapferen
Kriegern auch Karl Graf von Trautmannsdorf, Capitain der
Leib-Guardie,
auf dem Felde der Ehre; Graf Maximilian v. Trautmanns-
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Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Title
- Die nordöstliche Steiermark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- -
- Location
- Graz
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 10.93 x 17.9 cm
- Pages
- 498
- Categories
- Geschichte Vor 1918