Page - 3 - in Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
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							D bethcüigten sich an den Sammlungen, deren Ergebnisse von dem nieder-
österreichischen Htattl>alterei-ftrasidinm in Empfang genommen und durch
die k. k. Wiener Zeitung bekannt gemacht wurden. Nie Summe dieser
freiwilligen Gaben bclief sich auf nahezu eine und eine halbe Million
Gulden. »Siehe das Derzeichniß, Anhang II.» Dazukamen allerlei Kirchen-
gcräthe und Pnrnmente, welche bei dem Kirchenmcistcramte zn St. Stephan
deponirt wurden. Diesem reichlichen Erlös reihten sich in fpäteren Zeiten
noch manigtache werthvollc Spenden an, welche den Fund vermehrten,
darunter nuchNaturallieserungcn,wie namentlich l^Äülöckc von weißgelbem
Alabaster nusHlernndrien von Seiner Hoheit dem Wcckönig von Egypten.
^ incn würdigen Abschluß fand die für den Kirchenbnufond eingeleitete
Sammlung durch das Testament des am lü. Mai l s i ^ verstorbenen
ungarischen Gutsbesitzers Martin üara'nd, welcher die Uotivkirche zum Erben
feines 14^4 loch Gründe umfassenden, im AraderEomitate gelegenen Gutes
Seprös einsetzte. Das Testament war am l ö. luni I85U errichtet ivorden.
Endlich widmete der Gemeindcrath der Stadt UÜe» durch einen üeschlnß vom
2. Jänner 1 öliU einen Qctrng von 15l).lM! Gulden in fünflahresraten von
je 3U.U00 Gulden, und zwar ausdrücklich dem Ausbaue der Thürme der
Dotivliirche; eine weife Uorsicht, ivelche im Hinblicke ans die meist unvollendet
gebliebeiieii Thuriiwauteiides gothischen Stiles iiiiilierhin gerechtfertigt erfchieii.
Nie Stadt aber hatte das nächste Interesse an der Uollendnng der Thürme,
da ihr diel'elben zu einem weithin sichtbaren Schmucke gereichen sollten.
Änd fo ist denn die Uot'mkirche vielleicht das einzige gothische Gotteshans,
an welchem die ^hurmhelme früher fertig dastanden als Chor nnd Schiff.
»!tachdem durch diele glänzenden Ergebnisse der Sammlung die Mittel für
den üau gesichert schienen, fchritt der erlauchte Stifter Erzherzog Jerdinaud
Mar mr weiteren ^nssührnng seines Unlernehmens. Er umgab sich zu
diesem luvecke zunächst mit einem ^>eirathe, der sich unter seinem eigenen
Uorsche nnd unter dem ^ i ' ^ - „das leitende Eomite Inr den <!an der
Uotmkirche in Uüen" constituirte. üu Mitgliedern dieses Eomite's ivaren
bestellt: Seine Eminenz der Fürsterzbüilmf i,w» Mien, Cardinal Lauscher,
ivelcher zugleich im Falle der !,!erhi!ideru»g Seiner kaiserlichen Hoheit den
Uorsit', führen sollle, dan» die ieiveiligeu Minister des Innern, des Enltns
und der Minnzen, der Sta!t!>alter ocui liiederösterreich nnd der üürger-
meister oon Uüen. Das ,Xmt des Schrültülirers versa!» der Landesgerichtsrath
Dr. I. jilerthaler nnd nach dessen Code eine 7,eit lang der jetzigeSectionsches
Dr. Gustav ,X. Heider. Dieses ünucomite beschloß zunächst die,Xnsschreibnng
					
				
						Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
							
				- Title
- Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Author
- Moriz Thausing
- Publisher
- Verlag von R. v. Waldheim
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 25.0 x 33.2 cm
- Pages
- 148
- Keywords
- Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
- Categories
- Geschichte Vor 1918