Page - 33 - in Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
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Gewölbe der (lirche, steigen aber unr iin j.lresb!>terium
bis n» die Obcrivnnd über den Schcidbögen herab und
bedecken im Enpellenkranzc anch die untere Nlandfläche
sainint den schlanken Hnlblaiilen oder Diensten in den
Ecken. So erscheint denn der vornehmste theil des Gottes-
hanles, derjenige, nach welchem die ülicke der Glänbigen
nimeist gerichtet sind, gleich durch die reichere malerische
Ausstattung am meisten ausgezeichnet. Hingegen blieben
die Eingangshal len unter dem Musikchor und deu
Thürmen, bis auf eine gnn; maßvolle llecoration der
Gewölbe nnbemalt. ^.nch im Lnng l ,nuse und im
O» erHause ist die Uiandnialcrci nahezu aus die Gewölbe
beschränkt. ü!ie ^rcadeniuände des Mittelschiffes erhielten
einen gnn; bescheidenen Schmnck blos dadurch, daß in
de» Invickeln oberhalb und zwischen den Scheidbögen in
Pässen die Mappen aller in dem großen Citcl des Baisers
vorkommenden lleiche, Provinzen nnd Ortschaften nnge-
bracht wurden, also anch die nur mehr historischen
Familien- »nd H,nspruchs!vappen. H,»> Orgelchor erscheinen
in ähnlicher Meise zwei sitzende Engelsgeltnlten mit Musik-
inslrnmentcn. Außerdem sind die Scheidbögen, die U!nud-
pseiler und das Arcadengesims nur noch von bunten
Ilierbändern eingefaßt. Oie Ausführung dieser, ivie der
gesnnimtcn decorntiven Malereien der üirche überl>nupt
stammt von deu Gebrüder» stobst, ^ies gilt auch von der
gnuzeu Uerzieruug der ttreuzgeivölbe im Mittelschiffe und
im tlreuzschiffe. lüeren SeitenknM'n entlialten blos farbige
und Goldmuster auf blauem Grunde, in den MittelknMU
dagegen ist der Stammbaum Christi dargestellt, beginnend
mit der Schöpfung des ersten Menfchenpaares uud in
halben oder lNierliegenden Figuren mittelst ^stwerkes sich
bis zur Uicrung fortpflanzend und in den Mübungcn des
Chores und des tlreuzschiffes mitteilt eines Meinrnnken-
motivcs fortgesetzt, indem sich an die leibliche Uermandtschnft
des Herrn dessen Iamilie im ideellen Sinne anschließt,
als da sind die Apostel und andere ülutzengen. Nie
kappen des Chorschlusses siud mit Salinen- und Eedern-
ziueigen auf blauem Grunde decorirt.
^) ie ^nsschniülknng des großen U ieruugsgewöI b e s
unterbricht die ^folge des Stammbaumes. llort erscheiut
im Mittel das Lamm Gottes, in deu unregelmäßig
gebildeten (läppen des Sterngewölbes ringsum schweben
ans Goldgrund acht Engel in faltigen Gewanoern mit
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Title
- Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Author
- Moriz Thausing
- Publisher
- Verlag von R. v. Waldheim
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 25.0 x 33.2 cm
- Pages
- 148
- Keywords
- Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
- Categories
- Geschichte Vor 1918