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Vor 1918
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
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IV. Einrichtung der Mickl'rche. lcich jedem anderen Hanse bedarf das Hans Gottes einer, seinen üwecken entsprechenden Einrichtnug. Dieselbe zersällt nach Gcstimmung nnd (»ertlichkeit i» ziuei ,XbtheiInngcn, in eine innere, den liturgischen Handlungen unmittelbar dienende, auch wohl zu deren Uerherrlichung und znr Zierde des üirchenraumes beitragende, und in eine andere, ivelche den verkehr der Kirche niit der Welt besorgt und daher zweckmäßig in den hervorragendsten Theilen des ^aues, in de» Thürmen untergebracht ist. I,u der ersteren Gruppe gehören vor allein die Altäre, dann die Uauzel, der Tnufbrunncn nnd die Meihwnsserbccken, Kirchenbänke nnd Beichtstühle, die Orgel, Lnster und Enndelaber, etwaige Denkmäler und die Gitter; zur äußeren Einrichtung gehören die Glocken und die Thurmuhr. IWIenn sich der Meister der Uotiukirche bei seinem Gaue von dem beengenden Suchen nach archäologischer Eonsequeuz, wie von dem Haschen nach Originalität gleicherweise entfernt zu halten wußte, so i!t er auch mit derselben, dnrch Uüffe» zwar geregelten, sonst aber unbefangenen künstlerische» Freiheit an die Schaffung der wichtigsten Einrichtnngsstücke gegangen. Während die Grundform der Uotivkirche vorwiegend dem tranMschen Systeme folgte, während dann in der Ausführung des Gaues insbesondere die Formen der dentschen Gothik zur Gellung kamen, schließt sich die innere Einrichtung der Kirche nnneist a» jene glücklich überlieferte», doch weniger strengen Denkmäler a», ivelche der nnr zögernd nnd unter wesentlichen Eiiischränkungen hinübergenmnmene nordische Stil in Italien gezeitigt hat. linr aus solchen Eompromissen ergibt sich die Uersöhnnng der Gegensil'.e, in welche die UÜederbelebnng eines verloren gegangenen ilcs mit der modernen Empsindnng und den veränderten ,Xnsordcrnngen des Cultus nothwendig geräth. die Altäre die wichtigsten Geslandtheile der Inneneinrichtnng, !c> ,!! unter diesen wieder weilans der vornehmste, sozusagen der geistige Mittelpunlit der ganzen Kirche der Hochaltar im Chöre, der daher in jeder Geziehnng ausgezeichnet erscheint. Es ist ein freistehender Ciborienaltar von jener reichen Anordnung, ivelche schon die altchristliche Gasilica schmückte und sich bis in das XIII. und XlV. <Aahrhuudert erhalten hat. Der spätguthische hochansragende Ilügelaltar mit seinen weiten Gildflächen nnd Schnitzereien wäre hier nicht an, ^lahe gewesen, da er de» luftige» lM'ilerbau des
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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Title
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Author
Moriz Thausing
Publisher
Verlag von R. v. Waldheim
Location
Wien
Date
1879
Language
German
License
PD
Size
25.0 x 33.2 cm
Pages
148
Keywords
Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
Categories
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