Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Vor 1918
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Page - 25/26 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 25/26 - in Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités

Image of the Page - 25/26 -

Image of the Page - 25/26 - in Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités

Text of the Page - 25/26 -

Nachdem dcr Nechnungsführer am Samstag den Wochcnznhlungs- betrag erhoben hat, gibt er icdcin Miere seine Liste mit dem darauf verzeichneten Geldbeträge. Nieser zahlt noch an demselben Tage die Löhne an die einzelnen Arbeiter aus und Inszt sich den Empfang durch ücisetzung dcr Unterschrift in dcr hierzu bestimmten Uubrik bestätigen. Die mit den Unterschriften «ersehene Liste wird sohin uon dem Poliere nach üeisetzung dcr Elausel: „ausgezahlt am unterfertigt und dem Ucchnungsführcr zurückgestellt. Die übrigen Auszahlungen, welche nicht in den Wochenlisten der Arbeiter ucrzeichncl sind, sollen vom UcchnungZführer selbst an die Empfänger ausgezahlt lucrdcn. Nachdcm alle Auszahlungen geleistet und die mit den Emufangsbcstätigungcn ucrsel,cncn Listen der Miere an den Uechnunysführer zurückgelangt sind, hat dieser die Uechnung für die abgelaufene Woche anzufertigen, sämmtlicheöcstätigungen beizulegen und sie am Montage der nächsten Wochc bei dem Ucrwaltungsrathe zu überreichen, uon wo sie zur ftriifung an die Quchhaltung, uud mit der Nechnungserledigung wieder an den Nechnungsführcr zurückgeleüet werden. Hm Ende des Jahres wird aus den 32 Wüchenrcchnungcn des ttechnungssührers die Iahresrechnung gebildet, und diese ift sammt den ^ufammcnstcllungen in Rubriken 14 Tage nach Ablauf des Qaujahrcs bei dem Uerwaltungsrathc zu überreichen. Hierüber wird, sobald die Uechnung richtig befunden worden ift, eine Iahreserledigung, rückfichllich cin Hbsolutorium ertheilt. ^3ur Aufrechterhaltung der Ordnung in den Geschäften sind in der öaukanzlei folgende Qücher zu führen: 1. Ein Grundbuch dcr Hrbcitcr. Es enthält dic Namen, dcn Geburtsort »nd den Tag des Eintrittes: eine Nubrik ist für den Abgang offen zu lnssc», 2. Das Arbeitsbuch dcr Steiumctzc. Es dicnt zur Ein- tragung dcr uon jedcm einzelnen Stcinmctz geleisteten Arbeitstage und wird aus den Wochenlisten der Miere couirt, in welchen das Ergebniß der täglich zu bestimmten Stunden vorgenommenen Namcnsucrlesung notirt ist. 3. Vas Iuucntar ium dci Wcrkzcugc und dcr Ein- richtungsstücke dcr Qau- und der Arbeitshüttcu. 4. Das Inuentnrinm der Qaumnterialc, welche auf den 6n»lllntz geliefert worden sind, mit einer Rubrik, luohin und wozu sie verwendet wurden. 3. Ein Qcstellbnch bczüglich dcr an dcn Unternehmer dcs Steinbruches crynngencn Bestellungen. Es wird hierbei uon dcr Uor- aussetzung nusgegangcn, dasz dcr Steinbruch für den ttirchcnbnu als Eigenthum reguirirt, das herausbreche!! der Steine und das rohc Zuhauen derselben jedoch in Hccord gegeben wcrdc; dasz dcr Stein- bruchuutcriiehmcr dieses Material ans den Onuplntz zu stellen uud rücksichtlich dcr erforderlichen Dimensionen dcr Steine sich nn dic allgemeinen Anweisungen oder besondern üestcllungen des Obermeisters zu halten habe. Nir diese besondern Bestellungen ist das oben bezeichnete Quch bestimmt. !',. EinQcstc11bu ch für and c r e G c g c n st ä nde, mit duzten, dic an Denjenigen hinnusgegebe» werde», der mit dcr Bestellung beauftragt wird, und aus wclchcn dic gcschehcnc Ablieferung uom Rechnungsführer nach dem Einlnnycn dcs Gegenstandes bemcrlü luird. 7. Ein Hauptbuch, worin siimmtlichc Auslagcn nach dcn Wochcnrcchnungcn nach i.in!cMicn zusnüüiicugcfasit ciugclragcu lucrdcn, in dcr Hrt, dasz für jcdc Kategorie ei» abgesondertes Folium Iieftcht. s. Ein Uecl>» » ngs - Cayebu ch. 0. Ein Cnssabuch, 1l). Ein Einreichnugs-ftrotoküll, III. Ordnung der Mcner üauhüttc bei dem Gau der Uotwkirchc. Nie öauhütlc steht unter der Leitung des Obermeisters, und dieser hat darüber zu wachen, dasz diese Ordnung ihrem Wortlaute und Geiste nach in allem und jedem erfüllt werde. Der Obermeister hat es zunächst nur mit dcn Mieren zu thun und wird, obgleich er zu directem und unmittelbarem Eingreifen berechtigt ist, nicht ohne Noth die Miere umgehen, welche als Meister den Gesellen uorstehen und daher ihre nächsten llorgesctztcn sind. Den Mieren wird es zur Wicht gemacht, Gesellen und Lehrlinge gut zu behandeln und ihnen mit gutem ücispielc durch ehrenhaftes 6enchmen uoranzugehcn. In der öauhütte ift vor allem auf cin anständiges und gesittetes Qcnehmen zu sehen und jede Abweichung mit ätrenge zu ahnden. Das erste Mal erfolgt in der Negel cin Uerwcis des Obermeisters in Gegenwart dcs Micrs: das zweitc Mal cin solchcr in Gcgcnwart aller Gesellen; auf dic dritte Ucbcrtretung ist Entlassung gesetzt. Nach Qeschnffcnhcit dcs Fallcs kann jcdoch auf die erste Uebcrtretung die Entlassung verhängt werden. Ein Geselle, der entlassen wurde oder freiwillig austritt, kann nie wieder bci diesem üirchenbaue Dicnltc crlangcn. Die Arbeitszeit ist genau nach der im nachfolgenden ätunden- weiser festgesetzten Eintheilung zu beobachten: Jänner. Don 5 Uhr Morgens liis 12 Uhr Mittags, dann uon I bis h Uhr Hbends; zusammen 7 Stunden. Uelirunr. Uon 7^/2 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags, dann uon l bis 4^ ^> Uhr Hbends; zusammen» 5 Stunden. März, Uon U',, Uhr Morgens liis 12 Uhr Mittags, dann uon I bis ''^ ,, Uhr Abends; zusammen 10 Stunden. Hpri l . llün 3> ^ bis 7' ^ Uhr und von d Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags, dann uon 1 bis N Uhr Abends: zusammen I1 Stunden. Mai . Don 3 bis 7" ^, Uhr und uon ä Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags, dann uon 1 bis 4' .. Uhr und uon 3 bis 7 Uhr Abends; zusammen 12 Stundcn. Juni. Uon 3 bis 7^ ,. Uhr uud uou 5 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags, dann uon 1 ' ^ bis 4" ... Uhr und uon 3 bis 7^ ., Uhr Abends; zusammen 12 Stundcn. Jul i . Uon 3 bis 7^ ^, Uhr und uou 5 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags, dann uon 1 ^ , bis 4 ' ^ Uhr und uon 3 bis 7',., Uhr Abends: zusammen 12 Stundcn. Aunn st. Uon 3> „> bis 7' .. Uhr und uon 3 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags, dann uo» ! bis 4^ ., Uhr und von 3 bis 7 Uhr Hbends; zusammen I I ' ^ Stundcn. Scptcmbcr. Uon l', dis 7' ,. Uhr und «cm 5 Uhr Morgens bis l2 U>>r Mittags, dann uon I bis 3' ,.. Uhr Abends; zusammen I^> Stundcn. Octobcr. Uon 7 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags, dann uon 1 bis 3 Uhr Abends; zusammen N Stuudeu. November. Uo» 7',. Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags, dann uon 1 bis 4 Uhr Abends; zusammen 7' ^, Stunden, December. Uon s Uhr Morgcns bis 12 Uhr Mittags, dann uon 1 bis 4 Uhr Abcnds; zusammen 7 Stundcn. ,7,u den besümuile» Stunden wird das öeicken zum beginne uud zum Ende dcr Arbcit miüelst <jammcrsch!agcs gcgebe». Iu jcder Werl.stättc wcrdcu dic Namcn nusgerulcii: ircr schlt, uerliert deu für die ^leit bis zuin z,ueitcn Namcnsausrus cütfallenden Taglohn. Der Arbeitslohn dcr Steinmctze >uird in drei Elnssen getheilt; die crstc Classc crhält 1 fl. 34 l:r., dic zweite Elnssc 1 sl. ^!3 Kr., und die dritte Elassc 1 N. Ni Kr. E. M. als ganzcn Tnglohn, und zwar
back to the  book Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités"
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Title
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Author
Moriz Thausing
Publisher
Verlag von R. v. Waldheim
Location
Wien
Date
1879
Language
German
License
PD
Size
25.0 x 33.2 cm
Pages
148
Keywords
Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
Categories
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités