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Chancezunutzen,alleszutun,damitdieZukunfteinelebenswertewird,
ist ebenfalls Aufgabe der Bildungslandschaft. Zunächst einmal führt die
digitale Revolution zu einer Orientierungskrise, die als zentrale Her-
ausforderung postmoderner Gesellschaften gesehen wird. In einer sol-
chen befindenwir uns aktuell.Die Fähigkeit sichOrientierung zu ver-
schaffen und sich umzuorientieren ist zentral für ein Leben in dieser
Gesellschaft.BenötigtwirdzudemdieFähigkeitderFlexibilisierung,also
die Anpassung von Denkmustern und der Umgang mit Alterität, mit
Unbekanntem undmöglicherweise unbekannt Bleibendem. Bildungs-
prozesse sind in einer solchen Phase durch das Eröffnen von Unbe-
stimmtheitsräumen gekennzeichnet. Tentativität und Exploration sind
notwendig, um sich hier zurecht zu finden. Dies muss entsprechend
gelehrt werden.Wirft man nun einen Blick auf aktuelle Bildungsein-
richtungen ist der Fokus dort sehr stark auf einen Bildungskanon ge-
richtet, der nicht auf ein Leben in digitalisierten Arbeits- und Lebens-
welten vorbereitet. Diese pädagogische Provinz ist längst nicht mehr
zeitgemäß.Umden digitalisierten Lebenswelten gerecht zuwerden, ist
eine umfassendeMedienbildung unerlässlich. Ambesten für alleMen-
schen,waseineÖffnungderHochschulen fürmehrMenschen, auch im
Sinne von lebenslangemLernen, erforderlichmachenwürde.
Maßgebend für denGedankenderMedienbildung ist derUmstand,
dasserstensArtikulationenvonMedialitatnichtzutrennensind,unddass
zweitensmedialeRäume zunehmendOrte sozialer Begegnung darstel-
len,dass alsomediale sozialeArenen indendigitalenMedieneine immer
größere Bedeutung für Bildungs- und Subjektivierungsprozesse ein-
nehmen.
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Nimmtmandies ernst, stellt sich die Frage nichtmehr,warumdies alle
Menschen betrifft. Es ist klar, unsere Lebenswelt ist digitalisiert unddie
Hochschule muss, auf dieseWelt vorbereiten. Das Ziel sollte hierbei
jedoch sein, mündige Bürger zu produzieren, die zwar auch auf dem
Arbeitsmarkt verwertbar sind, aber eben nicht nur. Das zentrale Bil-
dungsziel sollte sein, alle Fähigkeiten zu erlernen die für ein selbstbe-
stimmtes Leben und souveränesHandeln in einer digitalisiertenGesell-
schaft nötig sind. Urteilsfähigkeit, Kreativität, Selbstbestimmtheit,
Gestaltungsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Chancen der
Teilhabe amGesellschaftsleben,wie sie aktuell 2019 in der ,ChartaDi-
AngelikaBeranek18
Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
Einwürfe und Provokationen
- Title
- Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
- Subtitle
- Einwürfe und Provokationen
- Authors
- Marko Demantowsky
- Gerhard Lauer
- Robin Schmidt
- Editor
- Bert te Wildt
- Publisher
- De Gruyter Open Ltd
- Location
- Oldenburg
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-11-067326-5
- Size
- 15.5 x 23.0 cm
- Pages
- 206
- Keywords
- Bildung, Schule, Technik, Universität, Digitalisierung
- Category
- Technik