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Operation in Evipannarkose (Dr. Karwath)
Fec.: O.St.A. Dr. Seidl
Ass.: O.A. Dr. Obendorfer
Ass.: med. Wallnöfer
5.5.43 Nach Hautschnitt einen Querfinger von der Medianlinie entfernt, wird vorsichtig und
schichtweise schräg nach medial in die Tiefe präpariert. Der laterale Gastrochnemiuskopf
wird nach lateral gedrängt, und von außen ohne Eröffnung des Gelenkspaltes in den
Epicondylus eingegangen. Mit der Elektrosuchersonde wird der Fremdkörper genau
lokalisiert. Nach Ausräumung der, mit Granulationsgewebe erfüllten Knochenhöhle, in
welcher das Geschoss liegt, und genügender Luxation des Fremdkörpers, wird dieser mit
einer Klemme erfasst und herausgezogen.
Sorgfältige Säuberung der Wunde von Knochensplittern, Streifen, schichtweiser
Wundverschluss.
Vor Anlegen des Verbandes, wird das Knie mit mäßiger Gewalt abgebogen, um eine spätere
Lockerung des Gelenkes in Narkose zu ersparen.
Nach des Verbandes Gipshülse.
Am 18.5.43 wurden die Nähte entfernt. Die Wunde war p. p. verheilt. Die Schiene konnte am
19. 5. in abgenommen werden, der Patient begann Bewegungsübungen zu machen.
Dieses Kniegelenk wurde bereits zweimal anoperiert, beide Male wurde anatomisch nicht
richtig eingegangen. Der genaue Weg der Operationen ist nicht mehr feststellbar, da die
Papiere nicht mehr vorliegen.
Das Lazarett in der Frauenstrafanstalt
Bericht von med. Heinrich Wallnöfer über die Arbeit mit der Siemens’schen Metallsuchersonde