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Im Folgenden zeige ich Impressionsfrakturen, die zu spät in Behandlung kamen.
Xxxxxxx xxxxxxx, Gefr.
Geb. am: xxxxxxxxxxxx, Angestellter
Verw.: am: 3.3.43
8. 3. 43 Der Patient wurde bei einem Bombenangriff, in einem einfallenden Raum, durch
einen herabfallenden Balken am rechten Fuß verletzt. Schon der versorgende Arzt schrieb in
das Krankenblatt unter vorläufige Diagnose: „Verdacht auf Bruch im Bereich des rechten
Fußes“.
Am 23. 3. steht in derselben Krankengeschichte: „Wegen Vorhandenseins von einem
ausgedehnten Hämatom und blutgefüllten Epidermisblasen in der Fersenbeingegend, muss
von einer blutigen Extension abgesehen werden. Anlegen eines Gipsstiefels bis unter das
Knie.“
Am 12.4. Kam der Patient zu uns. Die Röntgenkontrolle ergab beiliegende Bilder:
Für uns war es für eine Extension natürlich zu spät.
Ein ähnlicher, noch krasserer Fall, (denn bei dem vorgenannten könnte man das Hämatom
für einen triftigen Grund halten) ist der folgende:
Xxxxxxxx xxxxx, O.Feldw.
Geb. am: xxxxxx, Autounternehmer
Verw.: am 10.4.43
Der Truppen Arzt verordnete drei Wochen Betttruhe und Umschläge mit essigsaurer
Tonerde. Hierauf wurde der Patient auf „Gebührenurlaub“ geschickt, zur
„vollständigen“ Genesung, „da in diesem Falle ein Genesungsurlaub nicht möglich ist“, wie
der Patient berichtet.
Im Laufe dieses Urlaubes kam der Patient zum zuständigen Standort Arzt, der in nach IIa
verwies. Von hier kam der Patient zu uns. Die beiliegenden Bilder wurden bei uns gemacht.
Therapie: Zinkleimverband, vorsichtige Bewegungsübungen. Für eine Extension ist es leider
auch hier zu spät. Die Impression wird bleiben, und der Patient voraussichtlich sein Leben
lang hinken.
Das Lazarett in der Frauenstrafanstalt
Bericht von med. Heinrich Wallnöfer über die Arbeit mit der Siemens’schen Metallsuchersonde