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1947/48: Der US-„Marshall-Plan“ (ERP = European Re-
covery Program) zum Wiederaufbau Europas läuft an. Ziele:
Wiederaufbau Europas als starken Handelspartner und
dadurch Belebung der US-Wirtschaft; Ausgleich zwischen
Deutschland und Frankreich; Eindämmung des Kommunis-
mus in Europa. Österreich erhält nach Norwegen die zweit-
höchste Pro-Kopf-Hilfe.
1947–1951: Anfänge der österreichischen Sozialpartnerschaft.
Marktregulierung durch fünf Lohn- und Preisabkommen.
1950: 4. Lohn- und Preisabkommen. Arbeitsniederlegungen
weiten sich zu einem Generalstreik aus. Die KPÖ versucht,
die Situation auszunutzen, um mehr Einfluß auf die öster-
reichische Politik zu gewinnen. Leopold Figl, Adolf Schärf, Julius Raab, ÖGB-Präsident
Johann Böhm, Oskar Helmer und Franz Olah verhindern durch entschlossenes Vorgehen
einen politischen Umsturz. Die Sowjetische Armee greift nicht zu Gunsten der Kommu-
nisten ein.
Die Wirtschaft erholt sich, wächst wieder. Maßgeblich dafür ist der behutsame Übergang
von der Kriegs(Plan)- zur Marktwirtschaft. Kontrollen bei der Bewirtschaftung, bei Sub-
ventionen, Löhnen, Preisen und Tarifen. Vereinbarungen der Sozialpartner (Bundeskam-
mer der gewerblichen Wirtschaft, Arbeiterkammertag, Präsidentenkonferenz der Land-
wirtschaftskammern, ÖGB) werden von der Regierung akzeptiert.
ERP-Plakat zum Wiederauf-
bau Österreichs
© WStLB
Die Wirtschaft beginnt wieder zu arbeiten
30. November 1945: Der Schilling ist wieder österreichische Währung. Mit dem Ab-
bau ausländischer Geldmengen in Österreich wird begonnen: Die Reichsmark- werden
bis zu einem gewissen Betrag in Schilling-Konten umgewandelt (soziale Abfederung);
höhere Guthaben werden später gelöscht.
1946/47: 1. und 2. Verstaatlichungsgesetz: Weitgehende Verstaatlichung von
Industrien, E-Werken und Banken als Versuch, österreichische Betriebe, die als „Deut-
sches Eigentum“ gelten, vor dem Zugriff der Alliierten (v. a. der Sowjets) zu schützen.
Ausländische Lebensmittel- und Wirtschaftshilfen bringen die österreichische Bevöl-
kerung und die Flüchtlinge im Lande über die schwierigste Phase des ersten Nach-
kriegswinters 1945/46: Spenden der Roten Armee und der Sowjetunion, Hilfsgüter
aus den USA (wie Care-Pakete von Lions International), Schweden, der Schweiz oder
Kanada und zahlreiche private Spenden. UNO-Hilfe über ihr UNRRA-Programm
(United Nations Relief and Rehabilitation Administration), das im Wesentlichen von
den USA finanziert wird.
„Österreich ist frei!“
Der österreichische Staatsvertrag 1955
- Title
- „Österreich ist frei!“
- Subtitle
- Der österreichische Staatsvertrag 1955
- Authors
- Stefan Karner
- Wolfram Dornik
- Peter Fritz
- Editor
- Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
- Date
- 2005
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 20
- Categories
- Dokumente Zeitgeschichte