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Vor 1918
Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918 - Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
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94 P ichten der Teheraner Gesellschaft ein, wälzte aber die Kosten auf Rodich ab. Aussteuer undMitgiftderTochterübergaberabernicht.220 Mit Erlass vom 2. Mai 1899 verlangte das Außenministerium von jedem ef- fektiven Konsularbeamten ein Ansuchen um Ehebewilligung, wobei es nicht nur um das bisherige gesicherte Privateinkommen ging, sondern das Ministerium die soziale Stellung der Braut in Erwägung zog und prüfte, ob nichts vorlag, was die HeiratausgewichtigenRücksichtendesDienstesunzulässigerscheinenließ. BeamtedesdiplomatischenDienstesmusstenebenfallsvoreinerEheschließung vom Kaiser die Bewilligung erhalten. Kanzleibeamte bei k.u.k. diplomatischen MissionenbenötigtennurdieErlaubnisdesMinisteriums.221 Dass es sich dabei nicht nur um eine formale Zustimmung handelte, zeigt fol- gendes Beispiel: Der einundfünfzigjährige Generalkonsul I. Klasse Pára Bohumil, der in Saloniki eingesetzt war, konnte erst im März 1912 seine in Turin geborene, vorderHochzeitinParislebendeBraut(Frl.MarieThérèseDeStefanis)ehelichen, nachdem die streng vertraulichen Nachforschungen des Außenministeriums über denRufderBrautzufriedenstellendausgefallenwaren.222 VK Schulz ersuchte am 2. Okt. 1900 um Heiratserlaubnis. Am 7. Okt. 1900 wurde die niederösterreichische Statthalterei um unauffällige Überprüfung der Brautersucht. NachdemBerichtüberdasfamiliäreUmfeldunddieVermögensverhältnisse223 der Braut wurde die Eheerlaubnis verweigert. In der Begründung224 hieß es, der verstorbene Vater der Braut sei nur ein Schmiedgeselle gewesen und der gesell- schaftliche Stand der Eltern der Braut sei zu minder; die Vermögensverhältnisse derBrautmutterseiennurgeringunddieSchwesterderBrauteineNäherin. Der Vater des Bräutigams, ein pensionierter GK, wandte sich mit einem Pri- vatbrief an Sektionschef Suzzara im Außenministerium und erklärte, die Nach- forschung habe sich auf die Befragung einer Hausmeisterin beschränkt. Er erlaube sich dazu seine Bemerkungen. Der verstorbene Brautvater sei als Schmiedemeister ein Industrieller gewesen. Seine Witwe sei die Tochter eines Haus- und Grund- besitzers. Die als Näherin bezeichnete Schwester habe nach der Bürgerschule eine Nähschule absolviert, sie sei aber keine Näherin von Profession, sondern nähe nur fürsichundihreFamilie.DieanmutigeundeleganteAnnaGrossbeherrscheaußer DeutschauchFranzösischinWortundSchriftundbewegesichsicherinderbesten Gesellschaft. 220 Pe.Rodich. 221 MalfattiBd.1,S.76f. 222 ARF4/247Pe.PáraGottlieb. 223 Pe.SchulzHeinrich, NAR F4/161. 224 DieAblehnungliegtnichtimPe.,sondernkannnurausdemPrivatbriefdesVaterserschlossen werden.
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Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918 Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
Title
Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918
Subtitle
Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
Author
Engelbert Deusch
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
Size
17.4 x 24.4 cm
Pages
736
Keywords
Konsularbiografien, Konsularausbildung, Pflichten eines Konsuls, österreichisch-ungarische Konsulate, Arbeitsverhältnisse, Honorarkonsuln, Repräsentation
Categories
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