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Konzeptdialoge als Instrument zur Erfassung kindlicher Präkonzepte und Vorstellungen zu
Naturphänomenen. Am Beispiel der Stabilität von Brücken
ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2021), 3 (1), S. 32-49
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Erlebensweisen und Wahrnehmungen der Kinder in der jeweiligen Passage deutlich wurden
(Murmann, 2013). Unterstützend wurde hierfür eine QDA-Software (MAX.QDA) genutzt. Im
Rahmen der Arbeit in einer Auswertungsgruppe wurden im dritten Schritt (Verdichtung) zu-
nächst 40 Transkripte näher analysiert. Dabei wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede
zwischen den Textstellen, die verschiedenen Erlebensvarianten zugeordnet werden konnten,
fokussiert und es wurde untersucht, welchen Einfluss strukturelle Aspekte (Innen- und Außen-
horizont) und referentielle Aspekte des Phänomens haben (Åkerlind, 2005). Dadurch erfolgte
eine Verdichtung und eine Begründung der Verdichtung, die einerseits induktiv (bezogen auf
die Aussagen in den Konzeptdialogen) und andererseits theoriegeleitet (im Hinblick auf die
Forschungsabsicht) vorgenommen wurde (Murmann, 2013). Von besonderem Interesse war
hierbei die Feststellung, welche konkreten Aspekte, die das Phänomen aus fachlicher Perspek-
tive begründen, sich in den Erlebensweisen der Kinder in welcher Art spiegeln und welche
nicht (Murmann, 2013). Schrittweise erfolgte eine Übertragung dieses Vorgehens auf die ge-
samten 306 Interviews mit den Kindern (auf Basis der Konzeptdialoge). Anschließend wurden
die verschiedenen Erlebensweisen auf Grundlage ihrer Ähnlichkeit zusammengefasst (vierter
Schritt: Integration). Die so entstandenen Beschreibungskategorien wurden im fünften Schritt
(Strukturierung) hierarchisiert und bildeten den Ergebnisraum (Åkerlind, 2005). Im abschlie-
ßenden sechsten Schritt (Revision) wurden die Ergebnisse auf Grundlage der Qualitätskriterien
und hinsichtlich der Darstellung überarbeitet.
Reflexion der Gütekriterien
Durch die Orientierung an den Schritten zur Erarbeitung phänomenographischer Kategoriens-
ätze und der ausführlich dokumentierten Vorgehensweise sowie der Verwendung einer QDA-
Software konnte eine angemessene Transparenz der Kategoriensätze erreicht werden.
Ein wichtiges Qualitätskriterium in der Phänomenographie ist es, dass verschiedene Forsche-
rInnen mit demselben Datenmaterial arbeiten, um immer wieder die verschiedenen Zwi-
schenergebnisse abgleichen zu können und so letztendlich einen gemeinsamen Ergebnisraum
zu erarbeiten (Åkerlind 2005). Dies war im Rahmen des KoAkiK-Forschungsprojektes möglich,
da die phänomenographischen Kategoriensätze durch eine Auswertungsgruppe (bestehend
aus einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, zwei studentischen Hilfskräften und einer Projekt-
studentin) erarbeitet wurden. So konnten Übereinstimmungen geprüft und Differenzen erör-
tert werden, um einen Konsens bei der Erarbeitung des Ergebnisraumes zu erzielen. Darüber
hinaus wurden in dieser Gruppe sowie in einem Forschungskolloquium ungeklärte Textstellen
diskutiert.
Ein phänomenographischer Kategoriensatz besitzt nur für die Stichprobe bzw. die Lerngruppe,
in der er erhoben wurde, den Anspruch auf Vollständigkeit (Marton & Booth, 1997). Das be-
deutet, dass die hier vorgestellten Kategoriensätze nur für die n = 306 Kinder gelten.
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ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Volume Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
- Title
- ElFo
- Subtitle
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Volume
- Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
- Editor
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Location
- Graz
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 109
- Categories
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge