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Konzeptdialoge als Instrument zur Erfassung kindlicher Präkonzepte und Vorstellungen zu
Naturphänomenen. Am Beispiel der Stabilität von Brücken
ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2021), 3 (1), S. 32-49
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Mögliche Anknüpfungspunkte für die Interaktionsgestaltung ergeben sich dahingehend, dass
an diesen Lösungsideen angesetzt wird. So können mit Kindern gemeinsam Ideen entwickelt
werden, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt, um der von außen einwirkenden Kraft durch
den Elefanten eine Gegenkraft gegenüberzustellen. Im durch den/die PädagogIn begleiteten
Spiel können Kinder durch erkundende Impulse des/der PädagogIn eine tragfähige Lösung
herausfinden. Kinder können auf diese Weise die Erfahrung machen, welche Wege es für eine
Lösung gibt. Eine eigenständig erarbeitete Lösung im Handeln kann sich fruchtbarer und nach-
haltiger erweisen als eine Erklärung, die sie jemandem nachsprechen und letztlich (noch) nicht
verstanden haben. Eine qualitativ hochwertig gestaltete Interaktion kann die Lernerfahrung
strukturieren, die kindliche Auseinandersetzung reflektieren und Präkonzepte und Vorstellun-
gen von Kindern bedeutsam machen (Schomaker, 2020). In derartigen Situationen wird es
Kindern ermöglicht, naturwissenschaftsbezogene Kompetenzen auszudifferenzieren (Freitag-
Amtmann, 2020; Hopf, 2012; Drexl & Born-Rauchenecker, 2017; Weltzien, 2014).
Anknüpfend an die Ergebnisse des Beitrages stellt sich unter anderem die Frage, welche Un-
terstützung die pädagogischen Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen benötigen, um die
Impulse für eine qualitativ hochwertige Interaktionsgestaltung bezogen auf naturwissen-
schaftsbezogene Bildungsprozesse nachhaltig im Kita-Alltag umsetzen zu können. Denn es
zeigt sich, dass die Umsetzung derartiger alltagsintegrierter Interaktionen auf notwendige
Kompetenzen und Fähigkeiten der Fachkräfte verweist, die auch grundlegende Kenntnisse der
Naturwissenschaften umfasst, um „naturwissenschaftliche Bildungsgelegenheiten“ (Drexl &
Born-Rauchenecker, 2017, S. 92) im Alltag identifizieren zu können. Bislang werden in Mate-
rialien zur Gestaltung von Interaktionen zwischen Fachkraft und Kindern wenige domänen-
spezifische Hinweise angeführt (Hildebrandt & Dreier, 2014; König, 2009), um Kinder zu einem
fachlich tragfähigen Verständnis zu führen. Die Hinweise verbleiben auf einer eher allgemei-
nen Ebene wie z. B. Fragesammlungen, die Kinder dazu anleiten, differenzierte Antworten zu
entwickeln (Hildebrandt & Dreier, 2014; König, 2012). Es bleibt also zu klären, wie in Bezug auf
den jeweiligen Inhalt, den Umgang mit einem (Natur-)Phänomen gemeinsam geteilte Denk-
prozesse (auch inhaltlich) zu gestalten sind, um Kinder in der Erweiterung ihrer Vorstellungen
zu unterstützen. Im Rahmen des KoAkiK II-Projektes3 werden diese und weitere Fragen aktuell
fokussiert.
3 Nachhaltige Implementation und differenzielle Wirksamkeit des Weiterqualifizierungsprojekts KoAkiK – Kognitive
Aktivierung in inklusiven Kitas (KoAkiK II).
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ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Volume Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
- Title
- ElFo
- Subtitle
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Volume
- Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
- Editor
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Location
- Graz
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 109
- Categories
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge