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Vorwort
Vorwort Sasha Neumann
ElFo—Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2019), 1 (2) I
ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
Ausgabe 2
Vorwort von Sascha Neumann, Universität Luxemburg
Das elementarpädagogische Forschungsfeld hat sich in den vergangenen Jahren sowohl im
deutschsprachigen Raum wie auch international rasant entwickelt. Es ist jedoch kaum zu übersehen,
dass die wissenschaftliche Konjunktur dieses Bereichs vor allem von der gesteigerten politischen und
gesellschaftlichen Aufmerksamkeit für die Potentiale der frühen Bildung getragen worden ist. Ob sich
dieser Trend auch in Zukunft fortsetzt, ist keineswegs ausgemacht. Vielmehr birgt gerade die starke
Abhängigkeit der elementarpädagogischen Forschung von der bildungspolitischen und damit auch
gesellschaftspolitischen Konjunktur das Risiko, an Bedeutung einzubüßen sobald sich das öffentliche
Interesse an der Forschung zur frühen Bildung einmal abkühlt. Im deutschsprachigen Raum geschah
dies zuletzt in den 1970er Jahren: Mit dem Ende der damaligen Bildungsreformeuphorie trat auch die
elementarpädagogische Forschung in eine längere Phase der Stagnation ein, bevor sie dann in den
2000er Jahren wiederum durch ein erneuertes Interesse der Politik an Bildungsfragen gleichsam
wiederbelebt wurde (vgl. Anders & Roßbach 2013).
Zwar ist das elementarpädagogische Forschungsfeld heute institutionell bei weitem deutlich stärker
ausgebaut als dies noch vor wenigen Jahrzehnten der Fall war. Man muss hier nur an die Vielzahl der
neu eingerichteten Studiengänge und Lehrstühle auf den unterschiedlichen Niveaus der akademischen
Ausbildung denken. Dennoch verdeutlicht der Blick zurück in die Geschichte, dass die nachhaltige
Konsolidierung der elementarpädagogischen Forschung auch davon abhängt, inwiefern es in der
jetzigen Phase gelingen wird, sie zugleich im Feld der wissenschaftlichen Wissensproduktion zu
verankern (vgl. Franke-Meyer & Reyer 2010). Nur dann ist nämlich erwartbar, dass die
elementarpädagogische Forschung auch in Zukunft eine eigenständige Dynamik unabhängig von der
politischen Themenkonjunktur früher Bildung entfalten wird.
Die Produktivität, aber auch die Sichtbarkeit der Arbeiten von Forscherinnen und Forschern, die noch
am Beginn ihres wissenschaftlichen Werdegangs stehen, sind für das Ausmaß der Konsolidierung eines
Forschungsfeldes ein wichtiger Gradmesser. Vor diesem Hintergrund ist die Bedeutung der Initiative
zur Gründung der Zeitschrift „ElFo – elementarpädagogische Forschungsbeiträge“ durch die Grazer
Kolleginnen und Kollegen hervorzuheben. Die Zeitschrift erweitert nicht nur die ohnehin noch
überschaubare elementarpädagogische Publikationslandschaft. Auch und insbesondere bietet sie ein
Forum für Projekte, Arbeiten und Personen, denen die einschlägigen Publikationsorgane in einem hart
umkämpften Feld fachöffentlicher Aufmerksamkeit nicht ohne weiteres zugänglich sind. Gerade damit
aber verspricht diese Zeitschrift einen wichtigen Beitrag zur Konsolidierung der
elementarpädagogischen Forschung zu leisten. Sie stärkt nicht lediglich die Sichtbarkeit des so
genannten „wissenschaftlichen Nachwuchses“. Vielmehr regt sie auch die interne Kommunikation und
Selbstvergewisserung im Kontext einer noch immer im Wachstum befindlichen und sich zunehmend
differenzierenden elementarpädagogischen Wissensproduktion an.
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ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Volume Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
- Title
- ElFo
- Subtitle
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Volume
- Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
- Editor
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 77
- Categories
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge