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Existentialismus in Ă–sterreich - Kultureller Transfer und literarische Resonanz
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Mounier undMaurice Merleau-Ponty, die, oft zugeordnet, teils wesentlich von SartresPositionenabweichenundsichnurbedingtmitdemEtikettExistentialis- mus identifizieren–werden imAusmaß ihrer tatsächlichenRezeption inÖster- reichberücksichtigt (cf.Kap.3.1). DieUntersuchungdesAufnahmekontexts–das soziopolitischeKlimaunddie kulturelle Landschaft in Österreich –macht deutlich, warum Sartre nicht nur in Frankreichzur richtigenZeit kommt,ummit seinemFreiheitsdenkeneineBreiten- wirkungzuerzielen, sondernauch inÖsterreich,woder literarisch-philosophische Leerstand nach Jahren der Abgetrenntheit vom internationalen Geistesgeschehen erheblich ist. Ein erstesRezeptionsangebotwird indes fast vollständig ausgeschla- gen:DasRésistance-StückDieFliegen,das inWestdeutschlandalsTheater-Ereignis der Saison 1947/48 eine intensive Debatte über die Notwendigkeit vonReue aus- löst, wird dort von den französischen Alliierten aktiv gefördert, währendman in Österreich,dasdurchseinen1943vonderbritischen, sowjetischenundamerikani- schenRegierungfestgelegtenOpferstatus (als„the first freecountry to fallvictimto Hitleriteaggression“8)vonFrankreichalspaysamibehandeltwird,aufKontinuität setzt: Vor allemKlassiker derHabsburgerzeit ohnenennenswertes Polarisierungs- potential undeinkonformes französischesAngebot sollendieRückbesinnungauf die eigene kulturelle Größe und somit das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Zumal imVergleichzuDeutschlandwird imFolgendeneruiert, inwieweitdieseun- terschiedlicheAusgangslageAuswirkungenaufArtundUmfangderAufnahmedes ausdemRésistance-UmfelderwachsenenundumdenThemenkomplexVerantwor- tungkreisendenExistentialismushat (cf.Kap.3.2). VorgestelltwerdenSartres Philosophie undProsademösterreichischenPubli- kumzunächst indennach1945zahlreichneuerscheinendenLiteratur-undKultur- PeriodikawiePlan,WortundTat,WortundWahrheit,DerTurmoderTagebuch (cf. Kap. 4.3). In diesem Zusammenhang erweisen sich einzelne Schlüsselfiguren als entscheidend fürdenKulturtransfer,wobei es sichüberwiegendumzwischenden Kulturen stehende AutorInnen, RedakteurInnen und ÜbersetzerInnen handelt, etwaumMitarbeiterInnenbei alliiertenPrintmedien (wieArmand Jacoboder Lilly 8 UnitedStatesDepartmentofState:DeclarationonAustria [Moskau,30.Oktober1943]. In:Foreign Relationsof theUnitedStates:DiplomaticPapers, 1943.General,Vol. 1, ed.byWilliamM.Franklin andE.R. Perkins (Washington 1963), S. 761 (Annex6).DieKonsequenzendieser besatzungspoliti- schen Besonderheit werden in weiterer Folge ebenso wie mentalitätsgeschichtliche Erwägungen unddiestarkkatholisch flankierteRezeption inÖsterreich (cf.Kap.7.3)alsGründedafürdiskutiert, dassdieösterreichischeBeschäftigungmitdemExistentialismus inanderenBahnenverläuftalsdie westdeutsche und sich daher nicht–wie gelegentlich geschehen–undifferenziert unter eine ge- samtdeutschsprachigeAufnahmesubsumierenlässt. 1 Existentialismus inÖsterreich.Einleitung 3
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Existentialismus in Ă–sterreich Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Title
Existentialismus in Ă–sterreich
Subtitle
Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Author
Juliane Werner
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-068306-6
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
378
Category
Kunst und Kultur
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