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© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
ISBN Print: 9783847110927 – ISBN E-Lib: 9783737010924
InHinblickaufdieDefinitionwichtigerBegriffeistdieSachlageinĂ–sterreich
zuvergleichenmitderSituationimgesamtenAlpenraum:esbestehteingenerell
einheitliches Verständnis davon, was einen Überlastfall ausmacht, aber es
existiert keine einheitlicheDefinition für diesenBegriff.DerTerminus »Über-
lastfall«wirdvorwiegend imZusammenhangmitWassergefahren/Hochwasser
verwendet. Die Ableitung und Spezifizierung von Schutzzielen unterscheidet
sich inAbhängigkeit vonderArtdesNaturereignisses sowievonder zuschüt-
zendenLandnutzungsform.
DieSchutzziele inĂ–sterreichwerden fĂĽrFlusshochwasserundWildbachge-
fahrenmeist mit Hilfe vonWahrscheinlichkeiten derWiederkehrperiode be-
rechnet.DerUmfangdiesesHochwasserschutzesentlangvonFließgewässernist
inĂ–sterreich nicht einheitlich geregelt und kann sich innerhalb eines Ein-
zugsgebiets je nach örtlichen Gegebenheiten und auch nach Verantwortlich-
keiten unterscheiden. Schutzziele fĂĽr Lawinen, Steinschlag und Rutschungen
werdenhäufiger risiko-orientiert entwickeltunddurchdasAusmaßmöglicher
Schädenbestimmt. BeimHochwasserschutzwerden solche Schädennur inso-
fern berĂĽcksichtigt, dass Landnutzungsformen mit besonders hohem Scha-
denpotenzial (z.B. kritische Infrastrukturen)–wie in allenanderenAlpenlän-
dern auch – gesondert behandelt werden. Hierzu zählen auch sensible und
wirtschaftlichunverzichtbareAreale z.B. inurbanenZentrenwieWien.
Für die Bestimmung der Hochwasserjährlichkeiten sowie die Planung von
diesbezĂĽglichen SchutzmaĂźnahmen und -bauten gibt es im Alpenraum ver-
schiedene HandbĂĽcher und Anleitungen, wie inĂ–sterreich den Nationalen
Hochwasserrisikomanagementplan RMP 2015 (BMLFUW, 2015c), die techni-
schen Richtlinien fĂĽr die Bundeswasserbauverwaltung (RIWA-T) (BMLFUW,
2015b), oder den Leitfaden zumNachweis derHochwassersicherheit vonTal-
sperren(BMLFUWundTU-WIEN,2009).
BeigenauererBetrachtungdesUmgangsmitÜberlastfälleninÖsterreichund
anderen Alpenländern wird deutlich, dass die Grundideen des IRM bereits
weithin aufgenommenwurden.Alle PhasendesRisikokreislaufs –Prävention,
Vorsorge, Bewältigung,Minderung und Instandsetzung – sind als elementare
BestandteiledesIRMfestindenunterschiedlichenAktivitätenzumUmgangmit
Überlastfällenverankert.DieUntersuchungenderStudiehabengezeigt,dass in
den letztenJahrendieBerĂĽcksichtigung integrierterManagementregionen,wie
gesamte Flusseinzugsgebiete, gegenĂĽberder Betrachtung von einzelnenFluss-
abschnitten an Bedeutung gewonnen hat. Zudem werdenĂ–kosystemdienst-
leistungen zunehmend stärker in das Risikomanagementmit einbezogen, um
zusätzliche Schutzfunktionen zu erzielen und dadurch –wennmöglich – den
Aufwand und die Kosten fĂĽr baulicheMaĂźnahmen zu reduzieren. In diesem
Zusammenhang spielen in ansteigendemMaĂźe grenzĂĽbergreifende und zu-
mindest teilweise standardisierte Vorgehensweisen sowie der Austausch er-
AnsätzezumUmgangmitÜberlastfällen imAlpenraumund inÖsterreich 335
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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ExtremA 2019
Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Ă–sterreich
- Title
- ExtremA 2019
- Subtitle
- Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Ă–sterreich
- Authors
- Thomas Glade
- Martin Mergili
- Editor
- Katrin Sattler
- Publisher
- Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-7370-1092-4
- Size
- 15.5 x 23.2 cm
- Pages
- 778
- Category
- Geographie, Land und Leute