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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 54 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN54 den sistemisirten Gehalt von jährlich 800 fl. und auf ein Quartiergeld jähr- lich 160 fl. gibt. Der Kammermaler ist übrigens verpflichtet, alle Arbeiten die ihm von Seite des allerhöchsten Hofes, oder durch den Oberstkämmerer, zu dessen obersten Hofstaab er gehört, aufgetragen worden, mit Beseitigung al- ler zufällig übernommenen Privatarbeiten, zu liefern, ohne daß mit ihm über das Honorar kontrahirt wird. Erst nach Vollendung seines Auftrages wird das gelieferte Werk von einer Kommißion Kunstverständiger geschätzt, und ihm nach dem Ausspruche derselben mit Rücksicht auf seinen Gehalt ein ange- messenes Honorar erfolgt. Der Kammermahler genießt daher vor dem Hof- maler die Begünstigung einer wirklichen mit fixen Genüssen verbundenen pensionsfähigen Anstellung, und hat die Verpflichtung, alle ihm zukommen- den Aufträge schleunigst zu erfüllen, ist übrigens auch beinahe immer für den allerhöchsten Hof beschäftigt, indessen der Hofmaler keine Genüsse bezieht, aber auch gegen den allerhöchsten Hof keine besonderen Verpflichtungen hat, und die einzige Auszeichnung desselben stehet, in der Erlaubniß, den Titel, und auf seinem allfälligem Schilde den kaiserlichen Adler führen zu dürfen.“90 Im Dezember 1837 wagt Brunner einen nochmaligen Anlauf und bittet aber- mals um ein Kammermaler-Gehalt mit der Begründung, „daß diese Stelle keine neue sey, indem sie durch Kammermaler Schmutzer bloß für das Blu- menfach besetzt war, und dieser auch gleichzeitig mit dem ältern [Johann Baptist] Höchle lebte“.91 Nicht nur Brunner war hier einem Irrtum erlegen, denn der von ihm gemeinte Mathias Schmutzer (verstorben 1824) hatte als Hofbotanikmaler ebenfalls kein Fixgehalt bezogen, sondern seine Blätter periodisch in Rechnung gestellt. Erst dessen Nachfolger Jebmayer war ein solches zugesprochen worden. Auch die mit dem Brunner’schen Begehren befassten Behörden interpretieren die Behauptung falsch, indem sie den Gründer der Wiener Kupferstecherakademie, Jakob Mathias Schmutzer (verstorben 1811), gemeint glauben. Weder die in dieser Sache befragte Aka- demie der bildenden Künste, noch die k. k. Hofstaatsbuchhaltung können nachweisen, dass (der ohnehin nicht gemeinte) Hofmaler und Hofkupferste- cher Jakob Mathias Schmutzer ein Fixgehalt auf Grundlage seines Titels bezogen hat. Damit endet nicht nur das Aktenkonvolut, sondern scheinbar auch Brunners Ambitionen, waren ihm doch durch Ferdinands Anstellung seit 1835 zumindest 300 fl. jährlich sicher, die sich ab 1843 durch ein Gna- dengehalt auf 500 fl. erhöhten. 90 Wien, ÖStA, HHStA, OKäA, Akten Serie B, Kt. 300 (1835), Rubr. 33. 91 Wien, ÖStA, HHStA, OKäA, Akten Serie B, Kt. 455 (1838), Rubr. 12. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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