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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 72 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN72 die k. k. Hof- und die Universitätsbibliothek zur Benützung offen, „allein da die Künstler und Kunstschüler gerade jene Tagesstunden, in denen die[se] Bibliotheken geöffnet sind, zu ihren Arbeiten benützen müssen, so können sie nur selten von diesen Bibliotheken Gebrauch machen, und es erscheint demnach eine gut eingerichtete Bibliothek für die Akademie der bildenden Künste als ein wahres Bedürfniß“.156 Schlussendlich werden auch die verei- nigte Hofkanzlei sowie die Studienhofkommission – beiden Hofstellen stand Mittrowsky vor – als zu beteilende Stellen genannt. Auf Grundlage des Ge- samtverzeichnisses der Dubletten hatte die Hofkanzlei Listen für jede ein- zelne Institution mit den für sie bestimmten Werken angelegt und Khloyber zur Ausfolgung überreicht.157 An diesen Zusammenstellungen wurden in der Folge noch Streichungen von Seiten der Privatbibliothek vorgenommen, da die nicht verschenkbaren Dubletten (Geschenke an den Kaiser, Nachlass Maria Ludovika, eigenhändige Notizen) der Hofkanzlei nicht angezeigt wor- den waren. Sieht man von einigen wenigen Blättern und Plänen ab, die die bereits angeführten Universitäts- oder Landesbibliotheken erhielten, gingen die Dubletten unter den Kupferstichen, Lithografien, Landkarten, Galerie- werken, Ansichtenserien etc. beinahe zur Gänze an die Akademie, was nicht zuletzt auf das Betreiben Fürst Metternichs als deren Kurator zurückzufüh- ren ist.158 Die Versendung der Werke erfolgt schließlich im Frühjahr 1837 durch die Hofkanzlei. Das von Mittrowsky ins Feld geführte Argument der Bedürftigkeit beiseite lassend, ist die geografische Verteilung der beschenk- ten Einrichtungen relativ einseitig, nicht zuletzt durch den Austausch von Lemberg zugunsten von Linz. Das Zentrum wird berücksichtigt, die eher an der Peripherie der Habsburgermonarchie liegenden Kronländer, unter denen sich einige der reichsten (die italienischen Provinzen Lombardei und Venedig) aber auch der ärmsten befinden (das große Ungarn mit seinen Ne- benländern Siebenbürgen, Kroatien und Slavonien, sowie Galizien und die Bukowina), gehen leer aus. Ob die Akademie der bildenden Künste tatsächlich so miserabel ausgestattet war, wie der Bericht des Obersten Kanzlers Graf Mittrowsky es nahelegt, oder ob man dies bloß unterstellte; zweifelsohne hatte deren Leitung das Po- tential der kaiserlichen Privatsammlungen für die Vergrößerung der eigenen Bestände erkannt, wusste Fürst Metternich durch sein Naheverhältnis zu Kaiser Franz I. doch gewiss von den reichhaltigen Beständen. Bereits im März 1840 ergeht deshalb durch Sekretär Ludwig von Remy eine offizielle 156 Ebenda. 157 Die Listen liegen unter FKBA21051. 158 Verzeichnis ebenfalls unter FKBA21051. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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