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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 149 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DIE PRIVATBIBLIOTHEK FERDINANDS IN PRAG 1850–1875 149 in dem auch sein Billardtisch aufgestellt ist, auf Kosten des Hofärars geneh- migt.503 4.2 Wichtige Personen um Ferdinand Die angebliche Unfähigkeit, die Regenschaft selbst auszuüben, verleitet bei der Interpretation von Ferdinands Anweisungen und Befehlen sehr häufig zu der Frage, wie groß respektive maßgeblich der persönliche Beitrag des Kaisers an den in seinem Namen verlautbarten Entscheidungen war – oder anders formuliert, inwieweit der gewiss mit einigen Defiziten belastete Mo- narch von seinen Beratern und Beamten beeinflusst war. Die vorliegende Arbeit hat zwar nicht den primären Zweck, dieser Frage explizit nachzuge- hen, sie erbringt aber zumindest jene Leistung, diese spannende Problema- tik dort zu reflektieren, wo das verwendete Quellenmaterial dies ermöglicht. Am deutlichsten lässt sich das Agieren der maßgeblichen Beamten, die in der Folge nun vorgestellt werden, bei den Themen Personal und Finanzen herausarbeiten (vgl. Abschnitt 5.10. u. 5.11). 4.2.1 Nikolaus (Gregor) Negrelli Nikolaus (Nicola, Niccolò) Negrelli ist aufgrund seiner Funktion als Biblio- thekar Ferdinands in Prag von besonderer Bedeutung. Er wurde am 25. Mai 1801 in Fiera di Primiero (Trient) geboren. Sein Vater Angelo Michele Ne- grelli – Bürgermeister des Ortes, Vater von zehn Kindern und für einige Jahre Vorsteher des Bezirksamts in Mori – wurde zusammen mit seiner Tochter Gioseffa Franca (Giuseppina) durch die Teilnahme am Tiroler Frei- heitskampf bekannt. Ein weiterer Sohn der Familie, Luigi (Alois Negrelli), gilt als Spezialist für Eisenbahnbau und Urheber der Pläne für den Suez- kanal. In den wenigen Personalunterlagen zu seiner Person, wird der 1824 zum Priester geweihte Nikolaus Negrelli als emeritierter k. k. Professor (für italienische Sprache)504 der Orientalischen Akademie im Wiener Theres- ianum (k. k. Akademie für Orientalische Sprachen, die spätere Konsular- akademie) genannt. Kramp führt ihn um das Jahr 1848 als Hofkaplan an, obwohl er in den offiziellen Hofschematismen nicht einmal als Titular-Hof- kaplan aufscheint. Die zweite, ihm zugeschriebene Funktion, als vermut- lich informeller (Privat-)Sekretär der Kaiserin Maria Anna, passt sehr gut 503 Ebenda, Bericht des Kanzleidirektors des Wiener Obersthofmeisteramtes, Philipp Draex- ler, vom 26.07.1855. 504 Erlach, Akademie, 43. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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