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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 214 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN214 tungswechsel werden im Abschnitt über die Personalangelegenheiten aus- führlich geschildert.697 5.6.1 Zur Person Beckers Moritz Alois von Becker wird am 21. Mai 1812 in Mährisch Altstadt (Staré Město pod Sněžníkem) in eine Lehrer-Dynastie hineingeboren, die als pro- minentestes Familienmitglied mit Johann Tobias Becker (1649–1710) von 1702 bis 1710 den Bischof von Königgrätz stellte. Becker besuchte aufgrund seiner ausgezeichneten schulischen Leistungen mithilfe eines kaiserlichen Stipendiums das Gymnasium in Troppau und inskribierte 1828 an der Uni- versität Wien mit den Schwerpunkten Philosophie und Pädagogik, besuchte aber auch Vorlesungen zu Diplomatik, Heraldik und Naturgeschichte. Nach seinem Studienabschluss 1832 ist er 1838 als Schulgehilfe in Prigglitz bei Gloggnitz im südlichen Niederösterreich nachweisbar. Gleichzeitig verdient er ein Zubrot als Hauslehrer. Im selben Jahr heiratet er Antonia Leitgeb, die Tochter eines Gipswerkbesitzers, die ihm in der Folge neun Kinder schenken wird. Sein Schwiegervater macht ihn vorübergehend sogar zum Geschäfts- führer der “Schottwiener Gypsniederlage“ in Wien. Vermutlich durch Emp- fehlung erhält er 1841 eine (provisorische) Anstellung als Lehrer der Kin- der der Fürstenfamilie Liechtenstein. Sein pädagogisches Talent eröffnet ihm auch Türen zu anderen Adelsfamilien, so wird eine seiner Schülerin- nen etwa Metternichs Enkelin Pauline Metternich-Sándor. 1842 führt ihn eine vom Fürsten Liechtenstein (wohl Alois II. 1796–1858) unternommene Reise als Teil von dessen Entourage in viele deutsche Städte und schließ- lich über Calais sogar nach London. Nach seiner Rückkehr tritt er in ein festes Dienstverhältnis als Erzieher im Hause Liechtenstein, obwohl er Aus- sicht auf einen vergleichbaren Posten bei Erzherzog Johann gehabt haben soll. Die mäßig bezahlte Stelle hat er vierzehn Jahre lang inne. Finanziell einigermaßen abgesichert sucht er bei Fürst Metternich um die Erlaubnis an, ein Lehrbuch für die deutsche Sprache verfassen zu dürfen. Außerdem bewirbt er sich um den Lehrauftrag „über Unterrichtskunst“ an der Uni- versität Wien und arbeitet Reformvorschläge für das Volksschulwesen aus. Die Märzrevolution 1848 erlebt er in Wien hautnah mit. Seine Eindrücke und persönlichen Ansichten hält er ausführlich in seinem Tagebuch fest. 1850 wird er zum provisorischen Inspektor der Volks- und Realschulen für Niederösterreich (samt Wien) ernannt. Die zahlreichen Visitationsreisen konfrontieren ihn nicht nur mit dem bedauernswerten Zustand des Schul- wesens, sondern erwecken in ihm auch das Interesse für die Landeskunde. 697 Vgl. Abschnitt 5.11.2. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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