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Anker oder Ankerblock
Ähnlich, wie auch ein Schiffsanker ein Boot mittels einer
auf Zug beanspruchten Kette oder Schnur in Position
hält, müssen auch echte Hängebrücken auf beiden Sei-
ten über gewöhnlich je zwei oder auch mehr Anker ver-
fügen, die die erheblichen Zugkräfte auf die seitliche
Umgebung abgeben können. In vielen Fällen hat man
früher einen hoch aufgetürmten aus losen Steinen ge-
bildeten Mauerblock errichtet, in den unten von den
Steinen beschwerte Balken quer integriert wurden, an
denen die Tragseile angebunden werden konnten. In
anderen Fällen finden sich beidseitig der Brücke rechts
und links des Brückenzuganges parallel zur Brücken-
achse gestellte Mauern, die auf der Brückenseite über
ein Portal verfügen, über das die Seile gespannt wur-
den, um dahinter am äußeren unteren Ende der zwei
Mauern die Tragseile je Seite zu befestigen.
Später wurden und werden die tragenden oft stark
durchhängenden Tragseile einer Hängebrücke über
einen höheren Portalrahmen gespannt und dann beid-
seitig seitlich zum Boden geführt, um dort sicher im
Boden verankert zu werden. In wieder anderen Fällen
kaschieren zwei längliche Bauten mit Durchfahrt an den zwei Enden der Hängebrücke die Abspannungen der
Tragseile. In solchen Fällen handelt es sich um keinen
echten Ankerblock. Heute müssen die Tragseile bei gro-
ßen Spannweiten sehr tief im Boden, möglichst in Fels-
untergrund verankert werden.
Aquaedukt
Aquaedukte wurden schon sehr früh in der Mensch-
heitsgeschichte angelegt, um Wasser von Quellen zu
fruchtbaren, aber zu trockenen landwirtschaftlich ge-
nutzten Flächen und auch um Trinkwasser in Siedlungs-
zentren mit zu wenig brauchbarem Grundwasser zu
leiten. Schon 2000 v.Chr., vielleicht auch noch früher,
erfanden die Bewohner der Oasen im Iran die Kana-
te, die in China Kares, in Marokko Foggaras genannt
werden. Dabei handelt sich meist um unterirdische
zu Sanierungszwecken begehbare bergmännisch
im Untergrund gegrabene oder aus dem Felsen ge-
meißelte Wasserleitungsstollen, die das Wasser von
den Randgebirgen der großen Wüsten in die Oasen
leiteten.
Aquaedukt ist ein lateinisches Wort, das Wasserleitung
meint. Die Römer bauten auch zahlreiche Wasser-
leitungen auf oft sehr langen über Land geführten
Brückenbauwerken. Hier deckten sie ihre Wasser-
leitungen gegen Verdunstung und Verunreinigungen in
den aufgeständerten und auch direkt an der Erdober-
fläche geführten Streckenabschnitten mit Steinplatten
ab. Verlief die Leitung nahe der Erdoberfläche, über-
deckte man sie noch mit Erdreich, damit das Was-
ser möglichst kühl und sauber blieb. Manche dieser
Wasserleitungen waren erstaunlich lang.
Der längste Kanat, das längste Aquädukt der Antike war
vielleicht das von Gadara aus dem 1. und 2. Jh.n.Chr. in
Jordanien mit einer Länge von etwa 155 km, von denen
106 km durch den harten Fels in bis zu 70 m Tiefe ge-
meißelt werden mussten. Dafür brauchten die Arbeiter
über hundert Jahre. In topographisch bewegten Ge-
bieten müssen solche Aquaedukte auch Täler queren
oder es müssen bei etwas erhöht gelegenen Zielorten
weite Strecken der Leitung aufgeständert mit riesigen
kilometerlangen Brückenbauwerken über das Land ge-
führt werden. Da es im Altertum noch keine stark belast-
baren Druckrohre gab, wurden nur selten Täler mit ban-
dagierten Druckrohren gequert, da diese Abschnitte
meist mit einem erhöhten Wasserverlust verbunden
Frühe Brücken
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
- Title
- Frühe Brücken
- Subtitle
- Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
- Author
- Hasso Hohmann
- Publisher
- Technische Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-833-2
- Size
- 20.0 x 27.0 cm
- Pages
- 306
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen