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ter Gebläseluft arbeiten. Man kann dieses unreine Graueisen schon
an tcr Vruchftäche erkennen; denn während unsere festen Arten, die
sich larin oft sehr auszeichnen und dicserwcgcn äußerst feste Guß-
waaren liefern,, eine dunkelgraue, fast sammtschwarze Farbe, und
starten Glanz besitzen, zeigt jenes schlechte Roheisen eine fast asch-
graue Farbe mit erdiger, glanzloser Textur.
Durch die mechanische Einmengung des Graphites an und
für sich wird natürlich der Zusammenhang des weißen festen Ei-
sens und somit dessen Haltbarkeit gestört, weßhalb das sehr gra-
phitische Roheisen an Festigkeit verliert. Ilntcr übrigens gleichen
Umstänten ist aus diesem Grunde das schwachhalbirte Roheisen das
festeste, besonders wenn es dabei eine büschelförmig verworren durch
einander laufende, zackige Tortur zeigt, eine Sorte, die sich unter
unserem Waldciscn häufig findet, und die in der Regel ein sehr
gutes Flischproduct liefert; sie ist aber ziemlich schwer zu «erfri-
schen, und deßhalb zieht man ihr das stark halbirte Waldeisen vor,
so wie diesem wieder das weiße vorgezogen wird, wenn anders die
Erze so rein sind, daß dessen Darstellung für den Frischprozeß zu-
lässig ist. Die Graphitschuppen sind von sehr verschiedener Größe,
und im Allgemeinen werden sie um so größer ausfallen, je leicht«
ftüssiger die Erze, je hitziger der Ofengang, je länger das Roheisen
in ter Hitze erhalten ward, und in je größer« Stücken es ausge-
gcsse» wurde. Es wäre daher sehr unrichtig, wollte man aus gro-
ßen Schuppen auf schlechtes Eisen schließen, wie das öfters gesche-
hen ist; denn solches Roheisen wird im Gegentheile öfter ein gutes
als ein schlechtes Frischprodutt geben, nur wird es jedenfalls ziem-
lich schwierig zu »erfrischen, und in dieser Beziehung für den Frisch-
prozeß nicht immer erwünscht seyn.
Das Brennmaterial.
ß. >2. In so ferne wir uns in den vorliegenden Blättern
auf den Hcrdfrischprozeß, d. h. auf den Betrieb der Eisen« und
Stahlhammerwerke beschränken wollen, könnten wir uns bezüglich
des Vrennmaterialö mit der Betrachtung der Holzkohlen begnügen.
Indessen, da der Flammen »Frisch- und Schweiß-Prozeß, das ist
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Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen