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die Puddcl- und Walz-Nrbcit, immer mehr um sich greift, und
sich immer mchr ausdehnen soll, so dürfte diesem Vuche früher
oder später ein anderes folgen, das diese Arbeit zum Gegenstande
hat; und da im vorliegenden Theile schon das eine Rohmaterial,
das Roheisen, behandelt wurde, so wollen wir auch das andere, das
Vrcnnmatcrial, vollständig kennen lernen. Wir haben demnach das
Holz, den Torf und die Steinkohle, im rohen und im verkohlten
Zustande zu betrachten.
ß. »3 . Das Holz, namentlich im verkohlten Zustande, bil-
det bei den Eisenfrischprczessen der Vercinsländer gegenwärtig den
vorzüglichsten Brennstoff, und wild dafür »mmer von großer Wich-
tigkeit bleiben.
Die vorwaltende Holzart gibt die Fichte, dann die Tanne,
Lärche, Kiefer, Zirbe, alle Nadelhölzer; unter den kaubhölzern
/ lst für unsern Zweck nur der Vuche zu gedenken. Der gegenseitige
) Unterschied dieser Hölzer, in so weit er für die in Rede stehende
Verwendung nennenswert!) ist, beschränkt sich auf deren verschieden»
Dichtheit und abweichenden Harzgchalt. Die dicsfälligen Differen-
zen bleiben innerhalb solcher Gränzen, daß wir sagen können, das
Holz und die daraus erzeugte Kehle ist um so besser, je dichter
«nd harzreicher dasselbe ist. In ersterer Vcziehung stehet zwar die
Vuche oben an, in letzterer hingegen muß sie allen nachgestellt
werden, indem sie darin der Reihe nach von der Zirbe, Kiefer,
Lärche, Fichte und Tanne übertroffen wird. Der Aschengehalt ist
bei allen diesen Hölzern so gmng „nd von solcher Beschaffenheit,
daß wir ihn «„berücksichtiget lassen können.
Soll das Holz im rohen Zustande, also zur Flammenfeue-
rung verwendet werden, so ist dessen Feuchtigkeitszustand vom größ-
ten Einflüsse. Je weniger Fcuchligkeit das Hol; enthält, desto
weniger Hitze wird zu dessen Verflüchtigung aufgehen, desto lebhaf-
ter wird dasselbe brennen. Die Verwendung des ganz feuchten
Holzes ist daher in allen Fällen möglichst zu vermeiden, und wenn
. es sich handelt, rasche, hohe Hihgrade hervorzudringen, muß man
eine künstliche Trocknung, ein Dörren desselben vorausgehen lassen.
Ein großer Theil der Feuchtigkeit frischgefällter Bäume kann den»
selben dadurch benommen werden, daß man sie an der freien Luft
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen